Internationaler Literaturpreis 2021 geht an Französin algerischer Herkunft

Internationaler Literaturpreis 2021 geht an Französin algerischer HerkunftDer 13. Internationale Literaturpreis geht an Fatima Daas und Sina de Malafosse für den Roman „Die jüngste Tochter“ und seine Übertragung aus dem Französischen.

Die jüngste Tochter ist ein autofiktionaler Roman über das Leben einer jungen Frau in einem Pariser Vorort, auf der Suche nach einem Leben, das vereinen kann, was weitläufig nicht vereinbar zu sein scheint: queer und gläubig muslimisch zu sein.

Fatima Daas zeigt mit der Verletzlichkeit dieses Buchs, dass sie der Kraft der Literatur vertraut. Mit der Geschichte der jungen Frau, die den Namen der jüngsten Tochter des Propheten trägt, eilt sie dem Leben voraus, und wir kommen ihm lesend auf die Spur. Fatima Daas‘ Worte sind so präzise und kraftvoll gesetzt, weil sie weiß, dass sie ihrer Worte bedarf, um eine Welt zu entwerfen, in der sie leben will. Und sie erzählt von dieser Welt unerhört zeitgemäß und in aller Selbstverständlichkeit und Spannbreite auf Traditionen der arabischsprachigen Literaturen bezogen. Die Rhythmik, die Wiederholungen, die magischen Aufladungen einzelner Worte lässt die Surenstruktur des Korans, arabische Gegenwartslyrik und Rap anklingen.

Fatima Daas studierte Literarisches Schreiben an der Universität Paris VIII. Ihr erster Roman, La petite dernière (Die jüngste Tochter), erhielt 2020 den Prix Les Inrockuptibles für das beste Debüt und wird in mehrere Sprachen übersetzt.

Fatima Daas erhält ein Preisgeld von 20.000 €, Sina de Malafosse erhält 15.000 €. (HKW)

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