Marokkaner schändet den Pariser Triumphbogen – Frankreichs Innenminister will ihn ausweisen

Marokkaner schändet den Pariser Triumphbogen - Frankreichs Innenminister will ihn ausweisen
Symbolbild

Hakim H., 47 Jahre alt, Baggerfahrer auf einer Pariser Baustelle, hat im alkoholisierten Zustand das Undenkbare getan: Er benutzte die Ewige Flamme am Arc de Triomphe als Feuerzeug. Eine Tat, die eine politische Welle auslöste, seinen Aufenthaltstitel gefährden könnte und die Debatte über Migration neu entfacht.

Am Montag, den 4. August, gegen 16 Uhr endet der Arbeitstag für Hakim H. auf einer Baustelle, die nur 200 Meter vom Arc de Triomphe entfernt liegt. Der marokkanische Maschinenführer, der im Alter von 9 Jahren nach Frankreich kam, begibt sich daraufhin auf einen alkoholisierten Streifzug, der ihn zum meistgehassten Mann Frankreichs machen wird. Nachdem er den Nachmittag trinkend im Viertel verbracht hat, überquert er bei Sonnenuntergang die Place de l’Étoile, um Zigaretten zu kaufen. Auf dem Rückweg, quer über den Platz, geschieht das Ungeheuerliche: von plötzlichem Rauchverlangen erfasst, überschreitet der angetrunkene Mann die Absperrung, betritt den sakralen Bereich und kniet nieder, um seine Zigarette an der Flamme zu entzünden, die seit dem 11. November 1923 ununterbrochen brennt. Eine symbolische Respektlosigkeit ohnegleichen – gefilmt von einer Touristin, innerhalb weniger Stunden viral gegangen und Millionen Mal in sozialen Netzwerken angesehen.

Mehrfachtäter mit diagnostizierten psychischen Störungen
Das Profil von Hakim H. ist komplexer, als es scheint. Mit fast 28 Einträgen im Strafregister seit seiner ersten Verurteilung 1996 summieren sich bei ihm Verkehrsdelikte, Gewalttaten und Sachbeschädigungen. Seine letzte Verurteilung datiert vom September 2022. Hinzu kommt eine schwerwiegende medizinische Akte: Polytoxikomanie, Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) und bipolare Störung, diagnostiziert durch ein psychiatrisches Gutachten. Laut Gutachter könnten diese Erkrankungen sein Urteilsvermögen zum Tatzeitpunkt beeinträchtigt haben.

Der in der Normandie lebende Familienvater ist seit Kurzem von seiner Partnerin getrennt – eine Situation, die er laut seinem Anwalt schlecht verkraftet. Nach seiner Tat verbrachte er den Abend trinkend mit einem Obdachlosen, bevor er von der Polizei festgenommen wurde.

Retailleau auf Konfrontationskurs – ist Ausweisung die einzige Antwort?Innenminister Bruno Retailleau reagierte umgehend auf X, bezeichnete die Tat als „unwürdig und erbärmlich“ und kündigte an, dem Täter den Aufenthaltstitel zu entziehen. Eine Maßnahme, die Fragen aufwirft: Soll man nach 38 Jahren in Frankreich einen psychisch kranken Mann ausweisen? Wenn er über 80 % seines Lebens im Land verbracht hat, trägt Frankreich dann nicht eine Mitverantwortung für seinen Werdegang? Doch der Minister, der ohnehin eine harte Linie gegenüber nordafrikanischer Migration verfolgt, findet hier ein Musterbeispiel zur Illustration seines Kurses für die „Wiederherstellung der Ordnung“ – medizinische und soziale Aspekte wischt er dabei vom Tisch.

Menschenrechtsorganisationen zeigen sich besorgt über eine vorschnelle Justiz, die die psychiatrische Dimension des Falls bewusst ausblende. Wie kann man einen Mann, der mit 9 Jahren herkam, Vater ist und nachweislich psychisch krank, nach Marokko abschieben?

Was tun mit alternden, kranken, prekären Migranten, die immer wieder Straftaten begehen, ohne jemals zu Schwerverbrechern zu werden? Retailleaus Antwort – die sofortige Ausweisung – befriedigt einen Teil der öffentlichen Meinung, wirft aber Fragen zum Umgang mit den Schwächsten auf, selbst wenn diese Straftäter sind.

Hakim H. wurde letztlich zu drei Monaten Haft auf Bewährung, 1 € Schadensersatz und der Verpflichtung zur Therapie verurteilt. Für den Moment kommt er glimpflich davon – doch ob sein Aufenthaltstitel in einigen Monaten verlängert wird, steht in den Sternen. (Quelle: afrik.com)