Papst Leo XIV. richtet jetzt seinen Blick auf Afrika – zunächst auf Algerien

Papst Leo XIV. richtet jetzt seinen Blick auf Afrika – zunächst auf Algerien
Die Augustinus-Basilika in Annaba/Algerien. Foto: ia

Nach seinen ersten Auslandsbesuchen in der Türkei und im Libanon kündigt Papst Leo XIV. an, sein Pontifikat unter das Zeichen des Dialogs zwischen den Völkern zu stellen. Besonders Afrika soll im Mittelpunkt stehen: 2026 plant er eine ausgedehnte Reise auf den Kontinent – mit Algerien als zentraler Etappe, um „auf den Spuren des heiligen Augustinus“ zu gehen und den interreligiösen Austausch zu vertiefen.

Sein erster Besuch im Libanon war geprägt von einem starken Friedensappell angesichts der politischen und wirtschaftlichen Krise des Landes. In Beirut feierte er eine große Messe und gedachte schweigend der Opfer der Explosion im Hafen, ein starkes Symbol der libanesischen Misere.

Auf dem Rückflug erklärte Leo XIV., erster in den USA geborener Papst und ehemaliger Missionar in Lateinamerika, mehrfach: „Africa, Africa, Africa.“ Er betonte, dass Algerien nicht nur wegen Augustinus’ Erbe wichtig sei, sondern auch als Ort, an dem der Dialog zwischen Christen und Muslimen neu belebt werden könne. Das Land gilt für den Vatikan als Schlüsselraum islamisch-christlicher Begegnung, geprägt vom Erbe Augustins, den Mönchen von Tibhirine und Charles de Foucauld.

Ein Algerien-Besuch hätte zudem politische Bedeutung: In einem Land, in dem der Islam Staatsreligion ist und Christen eine kleine Minderheit bilden, könnte ein Papstbesuch neue Gesprächsräume öffnen. Zugleich würde er an den wachsenden Austausch zwischen Algier und dem Vatikan über historische Fragen und gemeinsame Figuren wie Emir Abdelkader anknüpfen.

Mit einer großen Afrikareise setzt Leo XIV. die Linie seines Vorgängers fort – und erweitert sie um den Maghreb, den Franziskus nie besuchen konnte. Seine Botschaften zu Migration, sozialer Gerechtigkeit und Konfliktlösung lassen erkennen, dass er global politisch wirken möchte.

Eine erste große Reise nach Algerien wäre damit ein symbolstarkes Signal an den Maghreb, an die muslimische Welt und an Afrika insgesamt – und würde zeigen, dass die von Leo XIV. angekündigten „Brücken“ auch über das Mittelmeer hinweg führen sollen. (Quelle: afrik.com)