Simbabwes reichster Mann plant den Bau von fünf neuen KI-Fabriken in Afrika

Simbabwes reichster Mann plant den Bau von fünf neuen KI-Fabriken in Afrika

Der simbabwische Milliardär Strive Masiyiwa hat Pläne angekündigt, innerhalb des nächsten Jahres fünf künstliche-Intelligenz-(KI)-Fabriken in Afrika zu bauen. Das Vorhaben ist Teil einer Investition von 720 Millionen US-Dollar über sein Unternehmen Cassava Technologies. Die Fabriken sollen in Südafrika, Nigeria, Kenia, Ägypten und Marokko entstehen.

Masiyiwa erklärte, das Ziel sei es, großen afrikanischen Märkten Zugang zu eigener hochentwickelter KI-Infrastruktur zu verschaffen und so die Abhängigkeit von ausländischen Cloud-Anbietern zu verringern.

Er beschrieb das Projekt als Teil der „Sovereign AI Cloud“-Strategie von Cassava, die es afrikanischen Ländern ermöglichen soll, eigene KI-Systeme vor Ort zu betreiben und zu hosten.

„Unsere KI-Fabrik stellt die Infrastruktur bereit, damit Innovation in großem Maßstab stattfinden kann. Sie gibt afrikanischen Unternehmen, Start-ups und Forschern Zugang zu modernster KI-Technologie. Jetzt müssen sie nicht mehr außerhalb Afrikas danach suchen“, sagte er.

Masiyiwa, dessen Vermögen auf rund 1,3 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, ist bekannt dafür, Econet Wireless zu einem der größten Telekommunikationsunternehmen Afrikas aufgebaut zu haben.

In den vergangenen Jahren hat er Cassava von einem reinen Telekommunikationsanbieter zu einem Unternehmen für Cloud-Computing, Fintech, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz erweitert.

Die erste KI-Fabrik befindet sich bereits in Südafrika im Bau und soll mit 3.000 Nvidia-Grafikprozessoren (GPUs) betrieben werden.

Cassava zufolge ist ein großer Teil dieser Rechenkapazität bereits von afrikanischen Forschern und Entwicklern reserviert.

Unternehmensvertreter erklärten, die neuen Einrichtungen würden helfen, eine große Lücke in Afrikas digitaler Wirtschaft zu schließen.

Derzeit haben nur etwa 5 % der afrikanischen KI-Talente Zugang zu der Hochleistungsrechenkapazität, die für das Training fortgeschrittener KI-Modelle notwendig ist.

Der Aufbau lokaler Infrastruktur könnte es mehr afrikanischen Forschern ermöglichen, eigene Werkzeuge in Bereichen wie Finanzen, Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft zu entwickeln.

Cassava plant außerdem, die KI-Fabriken mit seinem größeren digitalen Netzwerk zu verbinden, zu dem Africa Data Centres, Liquid Intelligent Technologies und Liquid C2 gehören.

Diese Unternehmen bieten bereits Datenspeicherung, Internetkonnektivität und Cybersicherheitsdienste auf dem gesamten Kontinent an.

Anfang des Jahres gründete Cassava eine eigene Geschäftseinheit für Künstliche Intelligenz und schloss Partnerschaften mit globalen Tech-Unternehmen wie Microsoft, AWS, Google und Anthropic, um afrikanische Entwickler zu unterstützen.

Analysten sagen, dass dieser Vorstoß Afrika helfen könnte, im schnell wachsenden globalen KI-Sektor mitzuhalten und gleichzeitig sensible Daten auf dem Kontinent zu halten.

Zudem könnten damit die Kosten für lokale Start-ups und Regierungen sinken, die oft hohe Gebühren zahlen müssen, um Daten im Ausland zu speichern und zu verarbeiten.

Wenn der Zeitplan eingehalten wird, sollen alle fünf Fabriken bis Ende 2026 in Betrieb gehen und Cassava zu einem der größten Bauherren von KI-Infrastruktur in Afrika machen. (Quelle: Newsletter Businessinsider)