Südafrika: Johannesburg will seine Friedhöfe zu Touristenstätten machen

Südafrika: Johannesburg will seine Friedhöfe zu Touristenstätten machen
Bild KI-generiert

In Südafrika möchte der Bürgermeister von Johannesburg die Friedhöfe modernisieren und zu Orten des Erinnerungstourismus machen. Mit dieser Initiative sollen das historische Erbe rund um den Anti-Apartheid-Kampf und andere nationale Helden gewürdigt werden – ein Ansatz, der im Land bisher noch wenig verbreitet ist.

Der Avalon-Friedhof in Soweto, einer der größten der Stadt, wurde kürzlich renoviert. Neue Einrichtungen wie ein historisches Wandgemälde und eine Beschilderung ermöglichen es Besuchern, die Geschichte des 1972 eröffneten Ortes besser nachzuvollziehen.

Ein geschichtsträchtiger Friedhof
Zu den bekannten Gräbern zählen die von Hector Pieterson, einem jungen Opfer der Unruhen von 1976, oder von bedeutenden Frauen wie Lillian Ngoyi und Helen Joseph, die 1956 den Frauenmarsch gegen die Apartheid prägten. Das Grab von Helen Joseph wurde zudem erneut geöffnet, um Angehörigen die Beisetzung an ihrer Seite zu ermöglichen – ein symbolischer Akt, der den Willen unterstreicht, diesen Orten neues Leben einzuhauchen.

Der Leiter des Friedhofs, Azola Manjati, möchte außerdem Führungen einführen, um diese Geschichten zu erzählen und die Helden den Besuchern näherzubringen. Damit folgt er einem Trend, der im Westen bereits etabliert ist: Friedhofsbesuche als Möglichkeit, das kollektive Gedächtnis zu ehren.

Dieses Projekt fördert zudem die Erinnerung an südafrikanische Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind – lange Zeit in Vergessenheit geraten. Über 200.000 Südafrikaner nahmen damals teil, 11.575 von ihnen starben, was die historische Bedeutung dieser oft unbekannten Menschen unterstreicht. (Quelle: africanews)