Umfrage: Zwei von fünf Deutschen für AfD-Verbotsverfahren

Umfrage: Zwei von fünf Deutschen für AfD-Verbotsverfahren

Hamburg, 11. Januar 2024 – Die AfD befindet sich seit Monaten auf einem Stimmungshoch. Der Verfassungsschutz hat die AfD jedoch in drei Bundesländern als gesichert rechtsextremistisch einstuft. Nun werden vermehrt Stimmen nach einem Parteiverbot laut. Eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt, dass 42 Prozent der Deutschen es befürworten würden, wenn gegen die AfD ein Parteiverbotsverfahren eingeleitet würde. Etwa ebenso viele Bundesbürger (42%) sprechen sich allerdings gegen ein solches Verfahren aus.

Vor allem Grünen-Wähler für AfD-Verbot
Am größten ist der Zuspruch für ein Verbotsverfahren bei der Anhängerschaft der Grünen. Unter ihnen sind 71 Prozent der Ansicht, dass gegen die AfD ein Parteiverbotsverfahren eingeleitet werden sollte. Nur jeder fünfte Grünen-Wähler (19%) lehnt ein solches Verfahren ab. Auch die Wählerschaft der SPD (64%) und der Linken (63%) spricht sich jeweils zu fast zwei Dritteln für ein Verbotsverfahren aus.

Bei den Anhängern von Union und FDP gehen die Meinungen zu dieser Frage weit auseinander. Unter ihnen würde nur etwa die Hälfte (Union 53%, FDP 46%) ein Verbotsverfahren begrüßen, vier von zehn Unions- (38%) und FDP-Wählern (41%) halten diesen Schritt nicht für angemessen. Erwartungsgemäß sprechen sich fast alle Unterstützer der AfD (95%) gegen ein Verbotsverfahren aus.

Westdeutsche eher für Verbot, Ostdeutsche mehrheitlich dagegen
Deutliche Unterschiede zeigen sich außerdem im Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland. Während im Osten nicht einmal ein Drittel der Befragten (32%) für und eine knappe Mehrheit (51%) gegen ein AfD-Verbotsverfahren ist, sprechen sich im Westen 45 Prozent dafür und nur 40 Prozent dagegen aus. (IPSOS, Bild von Mirko Grisendi auf Pixabay)