UNICEF: Zwölf Millionen Kinderehen jährlich – Subsahara-Afrika hat weltweit zweitgrößten Anteil an Kinderbräuten

UNICEF: Zwölf Millionen Kinderehen jährlich – Subsahara-Afrika hat weltweit zweitgrößten Anteil an Kinderbräuten
© UNICEF/UNI371518/Chol

Neuesten Schätzungen von UNICEF zufolge geht der Anteil der Mädchen in Kinderehen weltweit weiter zurück. Allerdings drohen zahlreiche Krisen, darunter Konflikte, Klimaschocks und die anhaltenden Folgen der Covid-19-Pandemie, hart erkämpfte Fortschritte zunichtezumachen. Laut einer heute (3.5.) veröffentlichten Analyse schätzt UNICEF, dass jedes Jahr zwölf Millionen Mädchen eine Kinderehe eingehen müssen. Derzeit leben 640 Millionen Mädchen und Frauen auf der Welt, die vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet wurden.

Der Anteil der jungen Frauen in Kinderehen ist seit den letzten Schätzungen vor fünf Jahren von 21 Prozent auf 19 Prozent zurückgegangen. Jedoch müssten trotz dieses positiven Trends die Fortschritte im Kampf gegen Kinderehen 20mal schneller sein, um das nachhaltige Entwicklungsziel zu erreichen und bis zum Jahr 2030 diese Praxis ganz zu beenden.

Afrika südlich der Sahara – das derzeit den weltweit zweitgrößten Anteil an Kinderbräuten (20 Prozent) trägt – ist beim aktuellen Fortschrittstempo mehr als 200 Jahre davon entfernt, Kinderehen zu beenden. Das starke Bevölkerungswachstum und die anhaltenden Krisen in der Region werden nach jetzigem Stand sogar zu einer steigenden Zahl von Kinderehen führen, während im Rest der Welt ein Rückgang erwartet wird.

In den Regionen Lateinamerika und Karibik, Naher Osten und Nordafrika sowie Osteuropa und Zentralasien stagniert die Entwicklung weitgehend.

Für den global insgesamt positiven Trend sind hauptsächlich Fortschritte in Südasien verantwortlich.

Im Blog-Artikel „Äthiopien: Zwei zwangsverheiratete Mädchen erzählen ihre Geschichte“ wird beschrieben, wie die Not infolge der Dürre am Horn von Afrika zu einem Anstieg von Kinderehen führt. (UNICEF)