UNO: Afrika „zu einer Supermacht für erneuerbare Energien“ machen

UNO: Afrika "zu einer Supermacht für erneuerbare Energien" machen
Kamel in einem Windpark in der Nähe von Nouakchott, der Hauptstadt von Mauretanien. UNDP/Freya Morales

Während die Welt mit der Klimakrise zu kämpfen hat, „verbrennt die Flamme der Ungerechtigkeit Hoffnungen und Möglichkeiten“ in ganz Afrika, das einige der schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung zu spüren bekommt, kritisierte UN-Chef Guterres Dienstag auf dem Afrikanischen Klimagipfel in Nairobi, Kenia.

Er erinnerte daran, dass der afrikanische Kontinent trotz „extremer Hitze, heftiger Überschwemmungen und Zehntausender Todesfälle aufgrund verheerender Dürren“ für weniger als 4% der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

„Der Schlag gegen die Entwicklung ist enorm, mit zunehmendem Hunger und Vertreibung“, sagte er. Inmitten dieses „Klimachaos“ sei es seiner Meinung nach noch möglich, das Schlimmste zu verhindern, „aber nur mit einem Quantensprung bei den Klimaschutzmaßnahmen“.

Der Generalsekretär erklärte, dass alle Länder, insbesondere die größten Treibhausgasemittenten, im Einklang mit seinem Klimasolidaritätspakt und seiner Beschleunigungsagenda eine viel größere Klimaambition haben müssten.

Er forderte das G20-Treffen diese Woche in Neu Delhi auf, Verantwortung zu übernehmen und sich zu verpflichten, so nah wie möglich am Jahr 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Zweitens forderte er „Klimagerechtigkeit“, um die Ziele für erneuerbare und erschwingliche Energie, insbesondere in Afrika, zu erreichen. Das bedeutet, den vereinbarten Fonds für Verluste und Schäden in Gang zu bringen, universelle Frühwarnsysteme und eine „Kurskorrektur im globalen Finanzsystem“.

Drittens ist Afrika reich an ungenutzten erneuerbaren Energien mit dem Potenzial, eine weltweit führende Rolle im Bereich erneuerbare Energien und „grünes Wachstum“ zu übernehmen. Es verfügt über fast ein Drittel der weltweiten Mineralreserven für Solarenergie, Elektrofahrzeuge und Batteriespeicherung. „Um wirklich allen Afrikanern zugute zu kommen, müssen die Produktion und der Handel mit diesen wichtigen Mineralien in allen Gliedern der Lieferkette nachhaltig, transparent und fair sein“, sagte Guterres.

Der UN-Chef hob die Region des Großen Horns hervor, in der mehr als 85% des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Mosambik bezieht fast seine gesamte Energie aus grünen und nachhaltigen Ressourcen. Und Wind- und Solarprojekte tragen bereits dazu bei, Ägypten, Algerien, Tunesien, Marokko und den Südsudan mit Strom zu versorgen.

„Erneuerbare Energien könnten das afrikanische Wunder sein, aber wir müssen es verwirklichen. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Afrika zu einer Supermacht für erneuerbare Energien zu machen“, sagte er. „Jetzt ist es an der Zeit, afrikanische Länder, Industrieländer, Finanzinstitutionen und Technologieunternehmen zusammenzubringen, um eine echte afrikanische Allianz für erneuerbare Energien zu schaffen“.

Um dies zu erreichen, müsse jedoch nach Ansicht des Generalsekretärs „ein veraltetes, ungerechtes und dysfunktionales globales Finanzsystem“ reformiert werden. Im Durchschnitt zahlen afrikanische Länder viermal so viel für die Kreditaufnahme wie die USA – und achtmal so viel wie die reichsten europäischen Länder.

António Guterres ist der Ansicht, dass ein radikaler Kurswechsel erforderlich sei, um einen fairen und gerechten grünen Übergang anzukurbeln – und gleichzeitig die Entwicklung in ganz Afrika auf breiterer Basis zu unterstützen. Das bedeutet, einen wirksamen Schuldenerlassmechanismus zu gewährleisten, der Zahlungsaussetzungen, längere Kreditlaufzeiten und niedrigere Zinssätze fördert. Es bedeutet auch, die multilateralen Entwicklungsbanken zu rekapitalisieren und ihr Geschäftsmodell zu ändern, damit sie massiv private Finanzmittel zu erschwinglichen Zinssätzen mobilisieren können, um Entwicklungsländer beim Aufbau wirklich nachhaltiger Volkswirtschaften zu unterstützen.

Auf einer Pressekonferenz in Nairobi nach seiner Rede sagte der Generalsekretär, dass es an der Zeit sei, die Ungerechtigkeiten zu beenden, die den Kontinent bremsen. Er versprach, eng mit den afrikanischen Führern und Organisationen wie der Afrikanischen Union zusammenzuarbeiten, um den Fortschritt zu beschleunigen. (UNO)