Westafrika exportiert immer noch fast 95% der Baumwollfaserproduktion

Westafrika exportiert immer noch fast 95% der Baumwollfaserproduktion
Baumwollernte in Mali. Foto: ia

Auf dem afrikanischen Kontinent besteht eine der größten Herausforderungen des Agrarsektors darin, die Wertschöpfung der Exporte auf dem Weltmarkt zu erhöhen. Von Cashewnüssen über Kakao bis hin zu Baumwolle, der Kampf ist derselbe.

In Westafrika wird die Entstehung einer echten Textilindustrie noch Zeit brauchen. Nach Angaben des International Cotton Advisory Committee (ICAC) exportiert die Hauptanbauregion des weißen Goldes etwa 95 % der Baumwollfasermenge des Kontinents, im Durchschnitt eine Million Tonnen pro Jahr.

Hatten sich die Behörden der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (UEMOA) im Jahr 2003 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2010 25 % der Ernte zu verarbeiten, so ist dieses Ziel nur ein frommer Wunsch geblieben.

Während in offiziellen Reden immer wieder auf den Mehrwert hingewiesen wird, der durch Weiterverarbeitung des Rohmaterials geschaffen würde, glauben Analysten, dass die Erhöhung des Bestands an verarbeiteten Fasern nicht erreicht werden kann, ohne den Export auf dem Weltmarkt zu begrenzen.

In Burkina Faso und Mali ist die Baumwolle die zweitgrößte Devisenquelle, während sie in Benin 70 % des Wertes der landwirtschaftlichen Lieferungen ausmacht, und in der Côte d’Ivoire die viertgrößte Devisenquelle im Agrarsektor ist.

Manche Länder in der Region versuchen, Investitionen in diesem Sektor anzuziehen. In Burkina Faso zum Beispiel soll eine neue Verarbeitungsanlage für 20.000 Tonnen Fasern pro Jahr, die 220 Milliarden CFA-Francs (33.538.800 Euro) kostet, vom türkischen Konzern Ayka Textile errichtet werden. Im Land werden derzeit 5% der Baumwollernte hauptsächlich von der Firma Filature du Sahel (FILSAH) verarbeitet. (Quelle: Agence Ecofin)