
Die südafrikanische Regierung hat Hilferufe von 17 Staatsbürgern erhalten, die als Söldner im Krieg zwischen Russland und der Ukraine kämpften und nun im Donbass feststecken. Präsident Cyril Ramaphosa ordnete Ermittlungen an, um zu klären, wie die Männer – im Alter von 20 bis 39 Jahren – angeworben wurden.
Laut Regierungsangaben sitzen die Männer in Kampfgebieten fest und haben kaum Möglichkeiten, nach Hause zurückzukehren.
Russland rekrutiert Afrikaner
Bereits Anfang des Jahres berichteten Medien, dass Russland verstärkt Arbeitskräfte aus mehreren afrikanischen Ländern anwirbt, darunter Südafrika, Burkina Faso und Äthiopien. Ziel sei es, Personalmangel durch Kriegsverluste und demografischen Rückgang auszugleichen. Im Fokus steht das Industriegebiet Alabuga in Tatarstan, u. a. bekannt für die Produktion von Shahed-Drohnen. Südafrika ermittelt nun, ob Rekrutierungen über BRICS-Strukturen erfolgt sind – besonders über die BRICS Women’s Business Alliance, die laut Berichten im Mai ein Abkommen über mehr als 5.600 Arbeitskräfte unterzeichnet hat.
Verlockende Jobangebote – dann Drohnenfabriken
In Südafrika wurden Jobangebote in russischen Bau- und Gastgewerbeprojekten auf Instagram und TikTok beworben. Vor allem junge Frauen wurden angesprochen. Recherchen zufolge wurden jedoch viele von ihnen später in Drohnenfabriken eingesetzt. Das Alabuga-Gelände war mehrfach Ziel ukrainischer Angriffe, was das Risiko für ausländische Arbeiter erhöht.
Ermittlungen in Pretoria
Das Außenministerium in Pretoria prüft nun, ob Südafrikaner unter falschen Versprechen nach Russland gelockt wurden. Die Notrufe aus der Ukraine verstärken den politischen Druck – auch international. Südafrika versucht zwar, im Ukraine-Krieg neutral zu bleiben, muss sich aber nun mit dem Vorwurf auseinandersetzen, dass eigene Bürger in russische Militärstrukturen geraten sind. (Quelle: Newsletter Businessinsider)