An Bord der Global Mercy: Afrikanische Staatschefs beschließen Konzept für bessere chirurgische Versorgung (mit Video)

An Bord der Global Mercy: Afrikanische Staatschefs beschließen Konzept für bessere chirurgische Versorgung (mit Video)Der senegalesische Präsident Macky Sall stellte an Bord des neuen Mercy Ships-Hospitalschiffes eine Roadmap zur Verbesserung der chirurgischen Versorgung in Afrika vor und hat die Global Mercy, das größte zivile Hospitalschiff der Welt, eingeweiht. Zudem unterzeichneten Vertreter zahlreicher afrikanischer Staaten eine Erklärung. Die Unterzeichner der Dakar Declaration verpflichten sich, den Zugang zu Chirurgie, Geburtshilfe und Anästhesie in ihren Ländern bis 2030 zu verbessern.

Die weltweit tätige humanitäre Organisation Mercy Ships und ihre Partner in Afrika nutzten die Gelegenheit, um die Arbeit an der Dakar Declaration vor und während der Verhandlungen zu unterstützen. Ebenso wird Mercy Ships an der Umsetzung mitwirken. ​

Vertreter aus Kamerun, den Komoren, der Republik Kongo, Gambia, Guinea-Bissau und Senegal kamen an Bord der Global Mercy und unterzeichneten dort die Erklärung.

Präsident Macky Sall begrüßte die Staatsoberhäupter: „Wir haben die Dakar Declaration unterzeichnet, die das Ergebnis der sorgfältigen Arbeit unserer Minister und medizinischen Experten ist. Als amtierender Präsident der Afrikanischen Union verpflichte ich mich, die Erklärung auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs Afrikas vorzustellen.“

Gert van de Weerdhof, CEO von Mercy Ships, sagte zur Begrüßung: „Es ist das Ende einer schwierigen Woche für den Senegal und für uns alle.“ Am 26. Mai sind bei einem Brand in einer Säuglingsstation eines senegalesischen Krankenhauses elf Neugeborene gestorben. Wegen des Unglücks hatte es im Senegal eine dreitägige Staatstrauer gegeben. Präsident Macky Sall sagte alle Auslandtermine ab und entließ den amtierenden Gesundheitsminister. Die Ereignisse überschatteten auch die letzten Vorbereitungen der Dakar Declaration. „Dennoch möchte ich Sie alle an diesem besonderen Tag hier in Dakar, Senegal, begrüßen. Die Einweihung der Global Mercy ist nur ein Grund, warum wir feiern. Hier in Dakar sind wichtige Entscheidungen getroffen worden.“

Azali Assoumani, Präsident der Komoren: „Ich spreche dem Senegal und den Mitarbeitern von Mercy Ships meine Anerkennung für ihr Engagement bei dieser Mission aus. Ich begrüße diese vorbildliche Zusammenarbeit, die zur Stärkung der Chirurgie, Geburtshilfe und Anästhesie in Afrika beiträgt.“

Die Dakar Declaration ist eine historische Übereinkunft. Im Vorfeld wurde im Rahmen einer groß angelegten Studie die Versorgungslage in der Chirurgie, Geburtshilfe und Anästhesie in 28 von 47 afrikanischen Ländern im südlichen Afrika gemessen. Die Studie ist die erste ihrer Art für Afrika und gibt einen wichtigen Überblick darüber, wie Krankenhäuser und Gesundheitsbehörden in den verschiedenen Regionen Afrikas arbeiten und wie sie unterstützt werden können. So entstand eine Roadmap, anhand der die chirurgische Versorgung im südlichen Afrika ­- wo heute 93 Prozent der Menschen keinen Zugang zu einem Chirurgen haben – bis 2030 deutlich ausgebaut werden soll. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Ergebnisse der Studie nutzen, um die ständig weiterlaufende Analyse und Bewertung der einzelnen Regionen Afrikas fortzuführen.

Die Global Mercy ist 174 Meter lang und 28,6 Meter breit. Sie bietet 200 Patienten Platz und verfügt über sechs Operationsräume, ein Labor sowie eine Zahn- und eine Augenklinik. Das Krankenhaus an Bord erstreckt sich über zwei Decks und hat eine Fläche von 7.000 Quadratmetern. Wenn das Schiff in einem Hafen angelegt hat, kann es bis zu 950 Menschen aufnehmen. Die Crew des Schiffes besteht aus Ehrenamtlichen aus der ganzen Welt. (mercyships)

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