Asyl / Betroffene aus Marokko, Tunesien, Ägypten, Mali u.a. berichten: Von wegen „freiwillige“ Rückkehr!

Asyl / Betroffene aus Marokko, Tunesien, Ägypten, Mali u.a. berichten: Von wegen „freiwillige“ Rückkehr!Wer vor Krieg, Armut oder Perspektivlosigkeit geflohen ist, den Weg nach Europa geschafft und einen Asylantrag gestellt hat, hofft auf Ruhe, Sicherheit und die Aussicht, bleiben zu können. Doch immer häufiger unterbreiten die Behörden den Ankommenden das fragwürdige Angebot, sie mögen doch „freiwillig“ wieder gehen. Die Lockung: Wer geht, erhält Geld und Hilfen für einen Neuanfang im Herkunftsland. Die versteckte Drohung: wer bleibt, wird womöglich eines Tages zwangsweise zurückgebracht.

Medico hat heute eine Webdokumentation „Rückkehr-Watch“ veröffentlicht, die diesen Fragen nachspürt. In einer einjährigen Recherche wurden Expert:innen und Betroffene aus Afghanistan, Marokko, Tunesien, Ägypten, Mali, Irak, Syrien und Deutschland zu den Programmen und ihren Auswirkungen befragt.

Dokumentiert werden auch mehrere Geschichten von Menschen, die aus Deutschland nach Afghanistan zurückgekehrt sind. Schon vor der Machtübernahme der Taliban endete eine dieser Geschichten mit dem Tod. Alle anderen Rückkehrer:innen befinden sich jetzt in einer lebensgefährlichen Situation. In diese wurden sie manövriert von der unheiligen Allianz deutscher Innenpolitik mit der Entwicklungszusammenarbeit, die Rückkehr- und Reintegrationsprogramme umsetzt.

Das ist eine Bankrotterklärung der Entwicklungszusammenarbeit – egal, ob man damit Menschen zur Rückkehr oder zum Bleiben bewegen möchte, wie es kürzlich die GIZ mit ihren Ortskräften in Afghanistan versucht hat.

Schauen Sie rein, es lohnt, das zu wissen! (medico, Text und Grafik)

Webdokumentation „Rückkehr-Watch“