
Der Philanthrop Bill Gates kündigte an, dass die Gates Foundation 912 Millionen US-Dollar an den Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis, and Malaria spenden wird. Gleichzeitig warnte er davor, dass Kürzungen der weltweiten Gesundheitsfinanzierung Afrika unverhältnismäßig stark treffen könnten, und mahnt dringend notwendige Finanzierungen an und nennt Nigeria als Beispiel.
Dringende Risiken für afrikanische Kinder
Bei einem Reuters-Newsmaker-Event in New York wies Gates auf die Risiken für Kinder in Afrika hin: „Ein Kind, das im Norden Nigerias geboren wird, hat eine 15-prozentige Chance, vor seinem fünften Geburtstag zu sterben. Man kann entweder Teil der Lösung sein und das verbessern – oder so tun, als würde es einen nicht betreffen“, sagte er. Die Spende der Gates Foundation entspricht ihrem Beitrag aus dem Jahr 2022, als der in Genf ansässige, unabhängige Non-Profit-Fonds zuletzt seine dreijährige Finanzierungsrunde durchführte. Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem weltweit staatliche Hilfen gekürzt werden – angeführt von den USA.
Goalkeepers-Event und Entwicklungsziele
„Das Goalkeepers-Event feiert und beschleunigt den Fortschritt bei den globalen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen für 2030, darunter die Verbesserung der Gesundheit und die Überwindung der Armut“, sagte Gates. „Ich bin nicht in der Lage, die Kürzungen der Regierungen auszugleichen, und ich will auch keine Illusion erzeugen, dass ich das könnte“, fügte er hinzu.
Fokus der Gates Foundation
Die Stiftung, die Gates im Jahr 2000 gemeinsam mit seiner Ex-Frau gründete, gehört zu den größten Geldgebern von globalen Gesundheitsinitiativen. Ihr Schwerpunkt liegt darauf, vermeidbare Todesfälle von Müttern und Kindern zu verhindern, Infektionskrankheiten zu bekämpfen und Millionen Menschen aus der Armut zu helfen. In Ländern wie Äthiopien haben ihre Programme zur Ausweitung der Impfungen und zur Verbesserung der Müttergesundheit dazu beigetragen, Kinder- und Müttersterblichkeit deutlich zu senken. Dennoch bleibt die Herausforderung groß, diese Fortschritte weltweit zu sichern.
Bedeutung langfristiger Finanzierung
Nach Angaben des US-basierten Institute for Health Metrics and Evaluation sank die globale Entwicklungshilfe zwischen 2024 und 2025 um 21 Prozent – auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren.
Experten warnen, dass dieser Rückgang den Fortschritt gefährden könnte, der seit dem Jahr 2000 die Kindersterblichkeit halbiert und jährlich fünf Millionen Leben gerettet hat.
Bill Gates betonte, dass die Aufrechterhaltung der Finanzierung des Global Fund und der Impfallianz Gavi, die Stärkung der primären Gesundheitsversorgung sowie Innovationen wie das langwirkende HIV-Präventionsmedikament Lenacapavir Millionen zusätzliche Leben retten könnten. Organisationen wie der Global Fund bemühen sich, noch vor Jahresende die nötigen Mittel zu sichern, um Rückschläge zu vermeiden. „Was mit der Gesundheit der Kinder weltweit passiert, ist schlimmer, als die meisten ahnen – aber unsere langfristigen Aussichten sind besser, als die meisten glauben“, ergänzte Gates.
Krankheitslast in Afrika
Afrika trägt weiterhin einen überproportional hohen Anteil der weltweiten Krankheitslast von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Laut der Weltgesundheitsorganisation leben fast 70 Prozent aller HIV-Infizierten weltweit in Subsahara-Afrika; zudem verzeichnet die Region die höchsten Tuberkulose-Infektions- und Sterberaten.
Malaria ist in den meisten afrikanischen Ländern endemisch, wobei vor allem Kinder unter fünf Jahren und schwangere Frauen zu den gefährdetsten Gruppen gehören. Diese Krankheiten belasten die Gesundheitssysteme massiv und tragen erheblich zu vermeidbaren Todesfällen bei.
Chance, Millionen Leben zu retten
Trotz dieser Herausforderungen betonte Gates, dass es immer noch eine historische Gelegenheit gebe, Millionen Leben zu retten und einige der tödlichsten Kinderkrankheiten bis 2045 – dem Jahr, in dem er den Rest seines Vermögens spenden will – zu eliminieren.
(Quelle: Newsletter Businessinsider)