DAS-Afrika-Pressespiegel KW 33/2025: Zwischen Misstrauen und Partnerschaft

DAS-Afrika-Pressespiegel KW 33/2025: Zwischen Misstrauen und Partnerschaft

Zahlreiche Verhaftungen nach Putschvorwurf in Mali: Am Dienstag wurde der ehemalige Premierminister Malis, Choguel Kokalla Maïga, aufgrund von Korruptionsvorwürfen festgenommen. Maïga, einst ein enger Verbündeter der Militärjunta und Premierminister der Übergangsregierung bis zu seiner Entlassung im November 2024, hatte sich in diesem Jahr zunehmend kritisch zu Junta-Chef und Präsident General Assimi Goïta geäußert. Neben ihm wurden in den vergangenen Tagen mehr als 30 Militärangehörige sowie Zivilistinnen und Zivilisten festgenommen.

Ihnen wird vorgeworfen, mit Unterstützung aus dem Ausland versucht zu haben, die Regierung Malis zu destabilisieren, wie Sicherheitsminister General Daoud Aly Mohammedine am Donnerstagabend in einem ersten öffentlichen Statement erklärte. Darunter ist auch ein französischer Staatsbürger, dem die Militärjunta vorwirft, im Auftrag des französischen Geheimdienstes gehandelt zu haben. Das französische Außenministerium äußerte sich auf Anfrage zunächst weder zur angeblichen Festnahme noch zu den Vorwürfen einer ausländischen Einmischung.

Unter den Inhaftierten befinden sich Berichten zufolge auch General Abass Dembélé, ehemaliger Gouverneur der Region Mopti, der kürzlich von der Junta seines Amtes enthoben wurde, sowie Brigadegeneralin Nema Sagara, eine der ranghöchsten Frauen im malischen Militär. Viele der Festgenommenen sollen der Nationalgarde angehören, einer Truppeneinheit unter Leitung von Verteidigungsminister General Sadio Camara, der in Militärkreisen zunehmend als Rivale von Staatschef Goïta gilt.

Auslöser der Verhaftungswelle war laut Medienberichten ein nächtliches Treffen am 25. Juli im Militärlager von Kati, bei dem Goïta und Geheimdienstchef Modibo Koné mit rund zehn hochrangigen Offizierinnen und Offizieren, darunter auch Dembélé und Sagara, zusammenkamen. Dabei sollen strategische Entscheidungen der Junta offen infrage gestellt und die mangelnde Ehrung gefallener Soldatinnen und Soldaten kritisiert worden sein. Auf das Treffen hin soll Koné Goïta vor einem möglichen Staatsstreich gewarnt haben, woraufhin dieser die Festnahmen anordnete.

Die jüngsten Verhaftungen gelten als erster bekannter Fall, in dem Soldatinnen und Soldaten aus den eigenen Reihen wegen Putschverdachts festgenommen wurden – ein Hinweis auf wachsende Spannungen innerhalb des Militärs. Zugleich verschärft die Junta den Umgang mit kritischen Stimmen. So wurde am 1. August auch der frühere Premierminister Moussa Mara (2014-2015) in Gewahrsam genommen, nachdem er öffentlich seine Unterstützung für inhaftierte Regimekritikerinnen und -kritiker bekundet hatte.

Malis Militärführer hatten nach den Putschen in den Jahren 2020 und 2021 die Macht mit dem Versprechen übernommen, die Sicherheit im Land wiederherzustellen. Wie auch seine Nachbarländer Burkina Faso und Niger hat Mali mit militanten islamistischen Gruppen zu kämpfen, die große Teile des Nordens und der Mitte kontrollieren. Trotz dieses Versprechens und der Neuausrichtung – weg von Frankreich, hin zur militärischen Zusammenarbeit mit Russland – kam es zuletzt vermehrt zu Angriffen und Zusammenstößen. Auch eine zunehmende politische Repression führt zu wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Die für März 2024 geplante Übergabe der Macht an eine zivile Regierung wurde ohne neuen Zeitplan verschoben. Im Mai kam es zu Protesten gegen die Militärherrschaft, woraufhin Goïta ein Verbot aller politischen Aktivitäten von Parteien und Vereinigungen aussprach (Pressespiegel KW 19/2025). Für Unmut sorgte im Juli auch die Verabschiedung eines Gesetzes, das Goïta eine fünfjährige Amtszeit ohne Wahlen mit der Möglichkeit beliebiger Verlängerungen einräumt. Dieser Schritt wird Beobachterinnen und Beobachtern zufolge nicht nur von zivilgesellschaftlichen Kräften, sondern auch von Teilen des Militärs als Zeichen eines zunehmend autoritären Kurses gewertet. Nach der Verhaftungswelle bleibt die Lage angespannt; Militärpräsenz und Straßensperren in der Hauptstadt Bamako wurden zuletzt verstärkt. Am 18. August jährt sich der Putsch zum fünften Mal – ob es erneut zu Protesten kommt, bleibt abzuwarten.

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Und sonst? Am Montag begann die malische Militärregierung mit der Rückführung der historischen Timbuktu-Manuskripte aus der Hauptstadt Bamako in ihre Ursprungsstadt …

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