Dr. Pierrette Herzberger-Fofana MdEP: „Bundesregierung muss die Anerkennung ausländischer Berufs-, Schul- oder Studienabschlüsse vorantreiben“

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana MdEP: „Bundesregierung muss die Anerkennung ausländischer Berufs-, Schul- oder Studienabschlüsse vorantreiben“

Die Bundesregierung hat ein neues Staatsangehörigkeitsrecht beschlossen. Damit soll es möglich sein, bereits nach fünf, statt nach bisher acht Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit zu beantragen. Bei „besonderen Integrationsleistungen“, wenn also gute Sprachkenntnisse vorgewiesen werden, sich ehrenamtlich engagiert oder sehr gute Leistungen in Schule oder Beruf unter Beweis gestellt werden, auch schon nach drei Jahren. Die bisherige Staatsbürgerschaft darf mit Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts behalten werden: Deutschland stimmt damit der doppelten Staatsangehörigkeit zu.

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, Mitglied des Europäischen Parlaments: „Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu menschenwürdiger Integration. Es wird anerkannt, dass es die Zugehörigkeit zu einer Herkunft gibt, die nicht offiziell abgelegt werden muss – ein Gewinn, auch auf psychosozialer Ebene.

Wichtig ist nun ein nächster Schritt: Die Bundesregierung muss die Anerkennung ausländischer Berufs-, Schul- oder Studienabschlüsse vorantreiben. Wir haben unter den Migrant*innen viele gut ausgebildete Menschen im Land, die nur deshalb nicht in wichtigen Bereichen arbeiten können, weil ihre Diplome und Zeugnisse nicht anerkannt werden. Sie können den Fachkräftemangel in Deutschland maßgeblich reduzieren.“

Menschen, die in ihren Kompetenzen anerkannt werden, agieren auf einem ihnen entsprechenden Niveau und können sich den zu ihnen passenden Herausforderungen stellen. Migrant*innen werden so sichtbarer auf dem Arbeitsmarkt und im gesellschaftlichen Zusammenleben. Dass dies zum Abbau von Vorurteilen und zu einer Steigerung psychosozialer Gesundheit beiträgt, liegt auf der Hand.