Schnäppchen! Auf der Suche nach Geld will Gabun sein Pariser Stadtpalais für 200 Millionen Euro verkaufen

Schnäppchen! Auf der Suche nach Geld will Gabun sein Pariser Stadtpalais für 200 Millionen Euro verkaufen
Blick auf die Fassade des Stadthauses

Das vor rund zwölf Jahren vom gabunischen Staat auf Initiative von Ali Bongo erworbene Stadthaus im 7. Arrondissement von Paris soll nun wieder auf den Markt gebracht werden, nachdem es seit einem Jahr an verschiedene Strukturen vermietet wurde. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Anwesen Pozzo di Borgo, das für fast 100 Millionen Euro gekauft wurde, könnte Libreville das Doppelte einbringen. Drei potenzielle Käufer sind bereits bekannt, aber es gibt einen Haken.

200 Millionen Euro, so viel will General Brice Clotaire Oligui Nguema mit dem Verkauf des Pozzo di Borgo einnehmen. Wie Africa Intelligence berichtet, hat der Übergangspräsident im Dezember letzten Jahres beschlossen, das Stadthaus mit der Adresse 49-51, rue de l’Université im 7. Bezirk zu verkaufen. Die aus dem 18. Jh. stammende Immobilie war 2010 auf Initiative von Ali Bongo für fast 100 Millionen Euro vom gabunischen Staat erworben worden. Libreville hofft, das Doppelte zu bekommen, da umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden.

Die Ende 2023 eingerichtete Taskforce mit dem Namen „Université“ soll diese Ambitionen in die Tat umsetzen, da die neuen Behörden in Gabun nach neuem Geld für die Finanzierung der zahlreichen angekündigten Projekte suchen. Das Team unter der Leitung von François-Auguste Akomezogho, einem ehemaligen Chef der Steuerbehörde, der als enger Vertrauter von Sylvia Bongo gilt, hat sich bereits vor zwölf Jahren mit dem Notar getroffen, der mit dem Verkauf beauftragt war. Nachdem sie eine Zeit lang im Pozzo di Borgo, dem ehemaligen Wohnsitz des verstorbenen Modedesigners Karl Lagerfeld, verkehrt hatten, sollen bislang drei potenzielle Käufer bekannt sein.

Dabei handelt es sich um den Vorstandsvorsitzenden der LVMH-Gruppe, Bernard Arnault, der dem 2019 verstorbenen deutschen Modeschöpfer nahestand. Xavier Niel, Unternehmer und Gründer des Telekommunikationsanbieters Free, soll ebenfalls an dem Herrenhaus interessiert sein, das er vor dem Staatsstreich vom 30. August 2023 in Gabun diskret besucht haben soll. Katars ehemaliger Premierminister Hamad bin Jassem Jabr al-Thani, der bereits eine Immobilie weniger als 100 Meter entfernt erworben hat, soll ebenfalls zu den Interessenten gehören. Libreville muss nun eine Makleragentur finden, die den Verkauf übernimmt.

Der Haken: das ist leichter gesagt als getan, denn das Pozzo di Borgo ist seit Jahren das Ziel der Gläubiger Gabuns.