Entwicklungsministerin Schulze eröffnet neues Migrationsberatungszentrum in Nigeria

Entwicklungsministerin Schulze eröffnet neues Migrationsberatungszentrum in Nigeria
Schulze mit ECOWAS-Präsident Touray

Im Rahmen ihrer Nigeria-Reise eröffnet Entwicklungsministerin Svenja Schulze heute gemeinsam mit der Staatsministerin im nigerianischen Arbeitsministerium Nkeiruka Onyejeocha ein neues Migrationsberatungszentrum in Nyanya. Mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden hier Menschen auf der Suche nach neuen Perspektiven beraten: zu Jobchancen auf dem deutschen und nigerianischen Arbeitsmarkt und notwendigen Fortbildungsmaßnahmen, aber auch zu den Risiken irregulärer Migration. Außerdem geht es darum, Rückkehrer beim beruflichen Neustart in der Heimat zu unterstützen.

Das neue „Migrant Resource Center“ in Nyanya, südöstlich der nigerianischen Hauptstadt Abuja, ist Teil eines ganzen Netzwerks nationaler Beratungszentren für Migrationsinteressierte und Rückkehrer*innen. Sie dienen als Anlaufstellen für Menschen, die sich für eine Arbeit oder Ausbildung in Deutschland und Europa oder auch den Nachbarländern Nigerias interessieren. Zur Beratung zählen Informationen zu Arbeitsmarkt und Mangelberufen in Deutschland, Europa und Westafrika sowie zu legalen Einreisemöglichkeiten. Auch die Vermittlung in Ausbildungs- und Sprachangebote vor Ort ist möglich. Gleichzeitig klären die Zentren über die immensen Gefahren einer irregulären Migration auf. Ebenso unterstützen die Zentren Rückkehrende, die beruflich wieder in ihrer Heimat Fuß fassen wollen.

Die Beratungszentren werden von der nigerianischen Regierung in eigener Verantwortung betrieben und dabei von der BMZ-Leuchtturminitiative „Zentren für Migration und Entwicklung“ unterstützt. Mit ihren „Zentren für Migration und Entwicklung“ ist die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bereits an drei Standorten in Nigeria präsent: Abuja, Benin City und Lagos. Weitere Zentren für Migration und Entwicklung gibt es in Ägypten, Ghana, Irak, Marokko, Nigeria, Pakistan, Tunesien und Jordanien, in Indonesien laufen die Vorbereitungen für den Aufbau.

Nigeria zählt zu den Ländern, aus denen Menschen häufig auf irregulärem Weg nach Europa kommen. Die damit verbundenen Risiken sind vielen nicht bewusst, oft vertrauen sie falschen Versprechungen oder übertriebenen Social Media-Posts von angeblichen Erfolgsgeschichten. Dank der Beratung sollen Migrationsinteressierte eine gut informierte Entscheidung treffen können. So kann es in vielen Fällen sinnvoller sein, zunächst eine Berufsausbildung in einem der Mangelberufe Europas zu machen, um sich so den Weg für eine legale Migration nach Deutschland zu eröffnen.

Das entwicklungspolitische Engagement zu Migration geht auch in Nigeria Hand in Hand mit der Verbesserung des Ausbildungssystems und Beschäftigungsförderung vor Ort, denn auch in Nigeria werden gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht, beispielsweise im Gesundheitssektor. (BMZ, Text und Foto)