Herausforderungen in Weiterführung der „Initiative Compact with Africa“ im Jahr 2024

Herausforderungen in Weiterführung der „Initiative Compact with Africa“ im Jahr 2024

Bundeskanzler Scholz gab das Signal zum 4. G20 – Investment Summit am 20.November 2023 und anschließenden 5. Gipfel zu CwA mit der Teilnahme von Präsidenten und Akteuren 18 afrikanischer Länder und G 20 Staaten. Damit richtete der Bundeskanzler den Blick auf die breite Straße von Europa zum Nachbarkontinent Afrika, auf der wesentlich intensiver konkrete Bewegungen für Kooperationen verstärkt werden müssen.

Der Gipfel hat erneut klargestellt, dass größere Anstrengungen von beiden Seiten notwendig sind, um nachhaltige Entwicklungsprojekte voranzubringen.  D.h. die deutsche Industrie muss investitionsfreundlicher sein, und die von afrikanischen Offiziellen empfundene langjährig zögerliche Haltung der Europäer in fehlender aktiver Teilhabe auf dem Kontinent zu überwinden, vom Abstrakten ins Konkrete kommen.

Zwei Komplexe stehen im Focus: Erweiterung der privaten Investitionen in afrikanischen Ländern und intensive Kooperationen im Bereich nachhaltiger Energien.

1. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung der Kooperationen zu Energieprojekten, der Produktion von Grünem Wasserstoff, zum beiderseitigen Nutzen. Bundeskanzler Scholz kündigte dazu an, Deutschland beteilige sich bis 2030 mit einem Fond von 4,5 Mrd. € an der „Africa -EU Green Energy  Initiative (AEGEI)“, einzusetzen für Beratungen, Investitionen und private Engagements. Dafür müssen mit den afrikanischen Ländern Projektstandorte und Investitionsrahmen für eine grüne Wasserstoffproduktion gefunden und Maßnahmen aufgestellt werden (z.B. Standorte an der Atlantikküste, die geeignet sind für notwendige Seetransporte des grünem  Wasserstoffs) , einschl. der notwendigen Risikoabsicherungen und Einsatz mobilisierter Finanzmittel. Erforderlich ist eine verantwortungsvoll wirkende, kompetente Projektträgerschaft.

2. Spürbarere Eigeninitiativen der Unternehmen und gezielte Förderung für zu realisierende Kooperationsvorhaben afrikanischer Länder müssen progressiv gesteuert werden

Zu diesen Grundgedanken sehe ich die Zielstellung in einer Investitionsoffensive Afrikas, eng verbunden mit der Zusammenarbeit im Bereich der Energiewirtschaft.  

Einige Ideen zur Diskussion: 
Die Verbesserung der Vernetzung unserer Aktivitäten sollte erreicht werden durch Bildung eines Afrika-Kooperationskreises, (Aktionsgruppe), als Konsortium wirkend mit interessierten und potentiellen Unternehmern, Fachverbänden, insbesondere des Mittelstands und Experten, einschl. Vertretern der KfW-Förderbank, konstituiert für einen zu bestimmenden Zeitabschnitt.

Für eine konstruktiv verlaufende Beratung schlage ich folgende Bereiche vor:

2.1.Ernährungssicherung – Priorität haben Agrarinvestitionen zur Nahrungsmittelsicherung. Projektvorschlag: Errichtung von Industrieparks, ausgelegt zur agrarwirtschaftlichen Modernisierung, in der Struktur als Agrarcenter für den Anbau (Primärproduktion) einer breiteren Palette von Ackerpflanzen, Getreide, Pflanzenölen und Gemüse. Verarbeitung dieser Produktionen. Die kooperative Form solcher Betriebe dient der Verbesserung der Produktivität der Kleinbauern.

2.2.  Eingeschlossen sind für die Mechanisierung der Agrararbeit Workshops (Fertigungsstätten und Handwerksbetriebe), wichtig für manuelle Tätigkeiten, mit Weiterbildung und Ausbildung für die Jugend.    

2.3.     Für den Maschinenbau bieten sich in der Ressourcennutzung der Länder interessante Marktpotentiale für Aufbereitungs- und Verarbeitungskapazitäten (Nahrungsmittel, Metall- und Baumaterial etc. ), Lagerung, Logistik, aber auch in  der Forst- und Holzindustrie zur  Eigennutzung (gegen illegalen Holzhandel ).
Im Fahrzeugbau ziele ich neben den etablierten deutschen Autokonzernen auf den Versuch mit dem MULTICAR-Werk von HAKO, im Thüringer Waltershausen, zum MULTiCAR  Kleintransporter/Geräteträger, um Interesse zu finden für den afrikanischen Markt und  Aktivitäten ausauslösen. 

2.4.     Die infrastrukturellen Entwicklungslinien des Kontinents schließen das Eisenbahnsystem ein in hoher Priorität. Die AU bietet einen Masterplan für ein modernes Eisenbahnnetz bis 2033. Die bestehenden Bindungen der DB E.C.O Group (mit der Deutschen Bank) u.a. zum CPCS (kanadischer Beratungspartner) sollten von der DB sehr zügig für weitere Projekte ins Visier genommen werden, vor allem gegen den etablierten Globalplayer China, der auf dem Kontinent sein Netz von Süd bis Nord sicherte. Ich sehe auch dafür unsere Waggonbau-Unternehmen zu interessieren für produktive Kooperationen für Teilefertigungen u.a in Ghana, Kenia zu beschleunigter Erneuerung des Güter- und Personenwagenparks.

Es liegt in unserer Verantwortung, den Ländern des Nachbarkontinents Afrika unsere Unterstützung gezielt anzubieten, um dort einen Stillstand aufzuhalten. Deutsche Akteure sollten offen, risikofreundlich den Interessen und Anliegen der afrikanischen Partner gegenübertreten.

Die Erwartungen zu Ergebnissen des 4. Gipfels zu Compact with Africa liegen in einer progressiven Aufbruchstimmung für nachhaltig bedeutende Entwicklungsprojekte in den Partnerländern Afrikas. Wir sind gehalten, mit weniger verbalen Darstellungen wesentlich stärker progressive Klarheiten in operativen Entwicklungsprojekten zu schaffen. (Dipl.oec. Gerd Eckert)