Lesetipp/FR: Im goldenen Käfig – Wenn (alte) afrikanische Staatschefs durchhalten müssen

Lesetipp/FR: Im goldenen Käfig - Wenn (alte) afrikanische Staatschefs durchhalten müssen
Das „Malheur“ des südsudanesischen Präsidenten. Foto: © Screenshot: Twitter/ Nasir

So manch afrikanischer Staatschef wird im höheren Alter von Protegés an der Macht gehalten – ohne Paten würden diese ihre Stellung und Ressourcen verlieren. Neulich im Südsudan. Seine Exzellenz, Präsident Salva Kiir, weiht eine Straße ein. Eine gute Gelegenheit für etwas Pomp: Diplomaten sind gekommen, eine Militärkapelle spielt auf, der Chef des jüngsten Staats der Welt legt bei der Nationalhymne die Hand auf sein Herz, die Kamera rollt.

Mitten im Lied verfärbt sich die hellblaue Anzughose des einstigen Guerillakämpfers an den Innenschenkeln dunkel, der Wasserschaden weitet sich aus, bis schließlich ein Rinnsal aus dem Hosenbein plätschert, das vor einem Offizier hinter dem Präsidenten eine Pfütze formt. Diszipliniert hält der Soldat den Blick geradeaus, während der Präsident verschämt nach unten schaut und die Blaskapelle weiterspielt. Am besten man tut jetzt, als ob nichts sei, alles andere wäre geschmacklos. Schließlich kann der arme Mann nichts dafür, dass er ein Blasen- oder Prostata-Problem hat.

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