Lesetipp/nzz: Ist die Türkei die heimliche Profiteurin der Staatsstreiche in Afrika?

Lesetipp/nzz: Ist die Türkei die heimliche Profiteurin der Staatsstreiche in Afrika?
Foto: Erdogan auf X

Unter Erdogan baut Ankara seine Präsenz in Afrika seit Jahren gezielt aus. Die antifranzösischen Umstürze im Sahel bieten nun neue Einflussmöglichkeiten. Doch um Frankreich als Ordnungsmacht abzulösen, fehlen der Türkei die Ressourcen.

Als das Militär im August 2020 die Regierung in Mali stürzte, dauerte es nur drei Wochen, bis der damalige türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu den neuen Machthabern in Bamako seine Aufwartung machte. Die Türkei war damit einer der ersten Staaten überhaupt, welche die Putschisten indirekt legitimierten. Im Westen, besonders beim Nato-Partner Frankreich, stieß das auf einige Kritik.

Seither wurde Westafrika von einer ganzen Reihe weiterer Staatsstreiche erschüttert. So forsch wie in Mali geht die Regierung in Ankara mittlerweile nicht mehr vor. Auf die Umstürze in Burkina Faso 2022 und in Niger im Juli dieses Jahres reagierte das türkische Außenministerium mit den gängigen Floskeln diplomatischer Besorgnis.

Wer beerbt Frankreich in der Region?
Auch bei Gabun, wo vor zwei Wochen eine Militärjunta die Macht übernahm, hieß es aus Ankara, man verfolge die Ereignisse «mit Aufmerksamkeit» und «hofft, dass Friede und Stabilität wiederhergestellt werden». Eine offizielle Verurteilung der Putsche gab es aber nicht, obwohl die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber den Staatsstreichen im eigenen Land und insbesondere dem gescheiterten Putschversuch von 2016 keine zweideutige Haltung duldet.

Lesen Sie HIER den Beitrag der NZZ.