
Am Sonntag lässt sich Kameruns Präsident Biya wiederwählen, aber an den Problemen vieler Menschen geht diese Wahl vorbei. Ein Besuch bei Kriegsvertriebenen.
„Vorsicht“, warnt Yvonne Kabuoi. „Hier rutscht man leicht aus“, sagt sie und steigt auf einen Autoreifen, der auf dem Schlammdeich liegt, um Fußgängern ein kleines bisschen trockenen Untergrund zu geben. Links und rechts vom aufgeschütteten Wall rinnt Wasser, langsam und zäh. In der Regenzeit wird „Las Vegas“ regelmäßig überschwemmt. Das Viertel in Kameruns Hafenstadt Douala hat wenig mit der US-amerikanischen Glitzerstadt zu tun. Notdürftig zusammengezimmerte Holzbaracken säumen den aufgeweichten Wall, erreichbar nur über schmale Balken. Der rutschige Matsch reicht mindestens knöchelhoch. Mit einem Stock in der Hand testet Yvonne Kabuoi jede Stelle, bevor sie den nächsten Schritt macht. Sie will um jeden Preis vermeiden, in das bräunliche Gemisch aus Fluss- und Abwasser zu rutschen.
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