
Nach nicht genehmigten Demonstrationen in mehreren Städten am 30. September 2025 hat das marokkanische Innenministerium eine alarmierende Bilanz veröffentlicht: 263 verletzte Sicherheitskräfte, 23 verletzte Zivilisten, erhebliche Sachschäden und 409 Festnahmen.
Laut Ministeriumssprecher Rachid El Khalfi kam es zu Angriffen auf öffentliche Einrichtungen, Banken, Geschäfte und Privatfahrzeuge. In Oujda verhinderten Protestierende sogar die Durchfahrt einer Ambulanz. Insgesamt wurden 142 Einsatzfahrzeuge sowie 20 Privatwagen beschädigt.
Die Behörden betonen, dass alle Maßnahmen im gesetzlichen Rahmen und unter richterlicher Aufsicht erfolgten. Während viele Festgenommene nach Identitätsprüfungen wieder freikamen, verbleiben Verdächtige schwerer Straftaten wie Brandstiftung, Verkehrsblockaden oder Angriffen auf Polizei und Eigentum in Gewahrsam.
El Khalfi hob hervor, dass in Marokko monatlich über 600 Proteste stattfinden, die überwiegend friedlich verlaufen. Er verwies auf den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit: Gewalt sei nur als letztes Mittel eingesetzt worden. Verboten worden seien lediglich nicht angemeldete und anonym organisierte Versammlungen.
Das Innenministerium erklärte abschließend, man werde die öffentliche Ordnung entschlossen schützen, zugleich aber die verfassungsmäßigen Rechte auf Meinungsäußerung und friedliche Demonstration wahren. (Quelle: lematin.ma)