Marokko und Algerien verstärken ihren Wettlauf um amerikanische Waffen

Marokko und Algerien verstärken ihren Wettlauf um amerikanische Waffen
Ein F16-Kampfflugzeug. Bild: U.S. Air Force

Sie sind Nachbarn in Nordafrika: Marokko und Algerien, zwei „Feindstaaten“, die ein wildes Wettrüsten aufrechterhalten.

Marokko und Algerien schenken sich nichts. Die beiden nordafrikanischen Nachbarn haben ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen und schrecken nicht davor zurück zu versuchen, sich gegenseitig einzuschüchtern. Wenn es sich nicht um Militärmanöver handelt, die eine Machtdemonstration bezwecken, so sind es doch Anschaffungen von hochmodernen Waffen, die zum Nachdenken anregen.

Die Königlichen Streitkräfte (FAR) haben kürzlich eine Bestellung von 25 neuen F-16-Kampfflugzeugen bestätigt. Es handelt sich um amerikanische Flugzeuge, die mit einem elektronischen Kriegssystem namens „Viper Shield“ ausgerüstet werden sollen. Die Flugzeuge sollen bis 2025 ausgeliefert werden. Ein System, das sich laut US-Militärexperten bereits als wirksam gegen die aktuellen Bedrohungen erwiesen hat. Ein Vertrag mit Marokko im Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar wurde bestätigt.

Dieses System der elektronischen Kriegsführung erkennt Bedrohungen, sichert das Flugzeug und lähmt die Signale des Gegners, so die US-Militärexperten. Sie verweisen auch auf eine Partnerschaft mit der US-Luftwaffe, die zur Entwicklung des „Viper Shield“ geführt hat. Die Zusammenarbeit sieht technische zukünftige Upgrades vor.

Für Anfang nächsten Jahres sind weitere Testflüge geplant, um das System weiter zu verfeinern. Der Vertrag im Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar war mit Marokko im März 2019 von der US-Behörde für Verteidigungs- und Sicherheitskooperation validiert worden. Die Entscheidung für Marokko ist also durchaus strategisch.

Austausch zwischen Washington und dem algerischen Verteidigungsministerium
Dies scheint auch der Nachbar Algerien verstanden zu haben, der sich ebenfalls den US-Militärbehörden annähert. Vom 4. bis 6. Dezember fand in Washington ein Treffen zwischen algerischen und US-amerikanischen Militärbehörden statt. Auf der Tagesordnung stand die militärische und sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Der gemeinsame Austausch über Verteidigungsfragen, dem Algier und Washington große Bedeutung beimaßen.

Generalmajor Mounir Zahi und die amtierende amerikanische Unterstaatssekretärin für Verteidigung für afrikanische Angelegenheiten, Jennifer Zakriski, führten die Delegationen beider Länder an … Die Botschafterin der Vereinigten Staaten in Algerien, Elizabeth Moore Aubin, und der amtierende Geschäftsträger der algerischen Botschaft in den Vereinigten Staaten, Abdelhamid Izeghlouche“, nahmen an den Treffen teil. Ebenso wie Beamte des algerischen Verteidigungsministeriums und des Verteidigungs- und Handelsministeriums der Vereinigten Staaten.

Verschärfung des Rüstungswettlaufs
Die Unterzeichnung des Entwurfs einer Absichtserklärung über die militärische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern ist für Anfang 2024 geplant. Auf beiden Seiten beschränkt man sich darauf, über einen „der Rüstungsindustrie gewidmeten runden Tisch mit Lieferanten von Rüstungsgütern“ zu kommunizieren. Washington wies darauf hin, dass „Algerien und die Vereinigten Staaten gegenseitige Besuche von Schiffen“ während des Treffens begrüßten.

Das Verteidigungsministerium erinnerte auch an den Besuch des AFRICOM-Kommandeurs, General Michael Langley, in Algerien im Februar 2023. Nicht ohne auf ausführliche Gespräche mit Abdelmadjid Tebboune und dem Generalstabschef der algerischen Armee, Saïd Chanegriha, hinzuweisen. Die von Marokko und Algerien eingeleitete Annäherung an die USA ist ein Beweis für die Intensivierung des Wettrüstens, das sie seit einigen Jahren betreiben. (Quelle: afrik.com)