Nordafrika: Ägypten bringt seine Artillerie auf Vordermann

Nordafrika: Ägypten bringt seine Artillerie auf VordermannÄgypten ist dabei, seine alternde Artillerie zu verbessern, berichtet die Fachwebsite Military Africa. Kairo setzt dabei auf seine eigenen Fabriken, aber auch auf Material aus Südkorea.

Das Land der Pharaonen hat insbesondere seine 130-mm-Feldkanone M46-1M modifiziert, eine „zuverlässige und bewährte“ Waffe, die jedoch allmählich in die Jahre kam. Die ägyptische Armee verpasste ihr eine Verjüngungskur, indem sie die Kanone auf einem modifizierten Fahrgestell eines gepanzerten schweren Lkw Kraz 6 × 6 installierte. Diese Änderungen, die bereits 2016 geplant waren, haben die M46 „in ihrer Vielseitigkeit und Einsatzfähigkeit“ verbessert, wie Military Africa feststellt.

Dasselbe gilt für die 122-mm-Haubitze D-30, ein weiterer Klassiker in den ägyptischen Beständen. Auch hier wurde die Mobilität der Kanonen verbessert, indem sie auf russischen Ural 4320-Lastwagen montiert wurden. Diese geländegängigen Fahrzeuge werden in der russischen Armee bereits häufig eingesetzt. Mit einem verstärkten Fahrgestell und hydraulischen Stabilisatoren wurde die Haubitze in ein echtes „mobiles Artilleriesystem“ umgewandelt, das den ägyptischen Streitkräften mehr Flexibilität bietet.

Diese Änderungen verdeutlichen den Willen Kairos, im Innovationswettlauf nicht ins Hintertreffen zu geraten, betont Military Africa. „Während Ägypten seine Reise zur militärischen Modernisierung fortsetzt, zeigen die Aufrüstungen seiner alternden Artilleriesysteme die Entschlossenheit des Landes, sich an die sich verändernde Natur der Kriegsführung anzupassen […]. Diese Fortschritte stärken nicht nur Ägyptens Verteidigungsfähigkeit, sondern unterstreichen auch seinen Status als regionale Militärmacht, die sich für Frieden und Sicherheit engagiert“, schreibt das Fachmedium.

Nationale Produktion
Bei dieser Modernisierung stützt sich Ägypten auf seinen eigenen militärisch-industriellen Komplex, insbesondere auf die Fabrik 200, die die beiden genannten Kanonen verbessert hat. Kairo plant auch, seine Mehrfachraketenwerfer Sakr / BM21 durch ein lokal entwickeltes Feuerleitsystem (FCS) aufzurüsten.

Das Land will auch bestimmte Systeme international erwerben. Mit Südkorea wurde ein Vertrag über den Technologietransfer für die Haubitze K9 unterzeichnet, die ihren amerikanischen Cousin M109 ersetzen soll. Auch hier soll ein Teil der neuen Haubitzen in Ägypten produziert werden.

Das Land der Pharaonen verfügt über die stärkste Armee Afrikas mit einem Verteidigungshaushalt von über 4,4 Milliarden US-Dollar, berichtete Military Africa Anfang April. Darüber hinaus verfügt Kairo mit 450.000 aktiven Soldaten und 800.000 Reservesoldaten über das größte Heer des Kontinents. (Quelle: sputniknewsafrica, Bild: Ichigo121212/Pixabay)