Russland will Su-30- und Su-35-Kampfjets an Sudan spenden – im Gegenzug für Zugang zu Marinestützpunkt

Russland will Su-30- und Su-35-Kampfjets an Sudan spenden – im Gegenzug für Zugang zu Marinestützpunkt

Der Sudan und Russland haben ihre Gespräche über ein Abkommen wieder aufgenommen, nach dem Moskau Su-30- und Su-35-Kampfjets bereitstellen würde, im Austausch für das Recht auf eine logistische Marineeinrichtung am Roten Meer.

Wie Military Watch Magazine berichtet, verhandelt das sudanesische Verteidigungsministerium derzeit mit Russland über die Beschaffung von Su-30- und Su-35-Kampfflugzeugen, die im Gegenzug für das Recht geliefert werden sollen, eine große Marinebasis am Roten Meer zu errichten.

Die Entwicklung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Russland seine Bemühungen verstärkt, einen dauerhaften Marinestützpunkt in Afrika zu etablieren, während der Sudan zusätzliche Waffen für seinen anhaltenden Konflikt sucht – trotz wiederholter Forderungen westlicher Staaten, insbesondere der Vereinigten Staaten, nach einem Waffenstillstand.

Pläne zur Beschaffung von Su-35-Kampfjets wurden erstmals Ende 2017 bekannt, nachdem der damalige Präsident Omar al-Baschir Moskau besucht hatte. Diese Pläne wurden jedoch durch den Sturz seiner Regierung im Zuge von Protesten und eines von westlichen Staaten unterstützten Putsches Anfang 2019 zunichtegemacht.

Die aktuellen Gespräche gelten als Neuverhandlung eines lange verzögerten Abkommens, das ursprünglich 2020 getroffen wurde, aber aufgrund politischer Instabilität und später durch den Ausbruch des Krieges im Sudan auf Eis lag.

Projektstopp
Im November berichtete Business Insider Africa, dass Russlands seit Langem geplanter Marinestützpunkt in Port Sudan – der erste dauerhafte Außenposten des Landes in Afrika seit der Sowjetzeit – aufgrund des andauernden Bürgerkriegs auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde.

Der russische Botschafter im Sudan, Andrei Tschernowol, bestätigte die Pause mit den Worten: „Angesichts des derzeitigen militärischen Konflikts ist die Bewegung in dieser Angelegenheit vorerst gestoppt.“

Der Bericht stellte außerdem fest, dass Russland offiziell von der aktiven Bauplanung zurückgetreten sei, was zu einer Neubewertung des Abkommens geführt habe – jedoch nicht zu dessen vollständiger Aufhebung.

Bedingungen des ursprünglichen Abkommens
Im Rahmen der ursprünglichen Vereinbarung hätte Russland einen Logistikstützpunkt in Port Sudan errichten dürfen, der bis zu vier Kriegsschiffe und etwa 300 Soldaten aufnehmen könnte.

Das Abkommen gewährte Moskau zudem das Recht, Waffen, Munition, Luftverteidigungssysteme und elektronische Kampfführungsausrüstung zur Unterstützung von Marineoperationen einzubringen. Der Standort am Roten Meer liegt in der Nähe des Suezkanals, einer wichtigen globalen Schifffahrtsroute, über die etwa 10 Prozent des weltweiten maritimen Handels laufen.

Export von Kampfjets
Die russischen Kampfjet-Exporte in Afrika haben im Jahr 2025 zugenommen. Die Lieferungen von Su-35-Jets an Algerien begannen Anfang dieses Jahres, während im Oktober geleakte Dokumente auf zusätzliche Verkäufe an den Iran und Äthiopien hindeuteten. Das Su-30-Flugzeug ist außerdem bei den Luftstreitkräften Algeriens, Äthiopiens, Angolas und Ugandas im Einsatz.

Sudans nördlicher Nachbar Ägypten hatte 2018 Su-35-Jets bestellt, das Abkommen jedoch unter politischem und wirtschaftlichem Druck westlicher Staaten wieder storniert.

Ungewöhnlicher Charakter des Sudan-Deals
Russland hat bislang kein öffentlich dokumentiertes Abkommen vorgestellt, das exakt dem vorgeschlagenen sudanesischen Modell entspricht, bei dem Kampfjets im Austausch für das Recht geliefert werden sollen, eine Marinebasis zu errichten und zu betreiben. Der Sudan-Fall scheint ein seltener Fall zu sein, bei dem die Lieferung hochentwickelter Kampfflugzeuge direkt mit militärischen Stationierungsrechten im Ausland verknüpft wird – was Russlands strategisches Interesse an einem Stützpunkt am Roten Meer widerspiegelt.

Ausgang der Verhandlungen
Der Ausgang der erneuten Verhandlungen bleibt ungewiss und hängt von der Sicherheitslage und den endgültigen Bedingungen ab, die beide Seiten vereinbaren. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Rapid Support Forces Berichten zufolge einem von den USA vermittelten Waffenstillstand zugestimmt haben – der jedoch von den sudanesischen Streitkräften bislang nicht akzeptiert wurde. (Quelle: Newsletter Businessinsider)