Prof. Dr. med. Rose Gana Fomban Leke wurde am 13. Februar 1947 in Banso in Nordwest-Kamerun geboren. Sie bekam 1966 ein Stipendium in den USA und machte ihren Bachelor am St. Mary-of-the-Woods College in Indiana (USA) und ihren Master (Thema Malaria) an der University of Illinois in Champagne Urbana.
Ihre Promotion 1979 (Grundlagenforschung für in der Praxis einsetzbare Präparate bei Malaria) erhielt sie an der Université de Montreal in Kanada. Professorin für Immunologie und Parasitologie wurde sie an der Universität Yaounde I in Kamerun und ist heute Emerita.
Sie forschte zu den Wechselwirkungen bei Malaria zwischen Erregern, Wirten und Umweltfaktoren.
Wie fast jede und jeder in Kamerun war sie bereits als Kind mehrfach von der Krankheit betroffen.
Ihr Ehemann ist Gynäkologe. Über ihn kam sie zum Forschungsgebiet Malaria und Schwangerschaft. Sie fand heraus, dass es eine hohe Dunkelziffer von Malariafällen bei Schwangeren gibt, die bei einer Standard-Blutuntersuchung nicht gefunden werden konnten. Es kann zu Fehlgeburten kommen. Sie hat in Yaounde (deutsch Jaunde) in einem multidisziplinären Forscherteam gearbeitet und zahlreiche Studenten ausgebildet.
In ihrem Biotechnologie Zentrum in Yaounde hat sie erforscht, dass die meisten Todesfälle bei Kindern im Alter bis zu fünf Jahren auftreten. Wer das überstehe habe offenbar ausreichend viel Immunität entwickelt. Es gäbe noch sehr viel zu forschen.
Sie hofft auf Fortschritte durch neue Impfstoffe gegen Malaria. Seit Januar 2024 hat die globale Impfstoff-Allianz GAVI in einigen Ländern Impfstoffprogramme gegen Malaria gestartet. Das könnte viele Leben von Kindern unter fünf Jahren retten.
Professor Leke nennt China als positives Beispiel, das mit konsequenten Anstrengungen (Auflösung von Slums, Insektizide gegen Moskitos und Medikamente gegen Parasiten) erreicht hat, von einst 30 Millionen Malaria-Fällen heute von Malaria nahezu frei zu sei.
Am 14. Oktober 2023 erhielt Rose Leke in Berlin für ihre Malariaforschung den mit 500.000 Euro dotierten Rudolf Virchow Preis.
Anmerkung: Die von chinesischen Forschern in den Blättern und Blüten des einjährigen Beifußes (Artemisia annua) entdeckten Wirkstoffe haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Zahl der Malariatodesfälle in Afrika zwischen 2000 und 2015 gesunken ist. Mir und meinen Kollegen hat das chinesische Medikament häufig geholfen. Mit Hilfe von Artemisinin ließen sich die meisten Infektionen innerhalb weniger Tage kurieren. Allerdings haben die Resistenzen Afrika erreicht. Erste Fälle haben Mediziner seit 2018 aus Ruanda, 2019 aus Uganda und neuerdings aus Eritrea und Äthiopien gemeldet. In in-vitro-Tests war das Ausmaß einer Resistenz gegen Artemisinin jedoch noch gering. Dennoch, angesichts der zunehmenden Resistenzentwicklung bedarf es dringend neuer Medikamente gegen Malaria.
Im April 2023 wurde ein neuer Impfstoff für Kinder in Ghana zugelassen. Der Impfstoff R 21/Matrix-M für Kinder ab fünf Jahren ist von der Food and Drugs Authority Ghana (FDA Ghana) zugelassen worden. Der Impfstoff wurde mit der Universität Oxford entwickelt. Er soll in Accra vom Impfstoffhersteller Serum Institute of India PVT.LTD.(SIIPL) produziert werden (200 Millionen Dosen pro Jahr).
Aktuell läuft eine Phase-3-Studie in Burkina Faso, Kenia, Mali und Tansania, an der 4.800 Kinder teilgenommen haben. Die Ergebnisse sollen dieses Jahr veröffentlicht werden. Die Daten aus der Phase-3-Studie zeigen laut Universität Oxford eine hohe Wirksamkeit und ein gutes Sicherheitsprofil. (Volker Seitz, Botschafter a.D., Autor des Bestsellers „Afrika wird armregiert“, dtv. 11. Auflage 2021).