Im Juni 2022* eröffnete im SOUL OF AFRICA-Museum die Ausstellung VOODOO Rainbow, die die Verbreitung verschiedener Religionen West- und Zentralafrikas durch den transatlantischen Sklavenhandel näher erklärt. Religionen, wie der westafrikanische Vodun, die Yoruba Religion oder Religionen aus dem Kongo vermischten sich mit den Religionen Menschen anderer versklavter Völker Afrikas, dem Glauben der indigenen Bevölkerungen in den Kolonien und dem Christentum der europäischen Kolonialisten. Aus dieser schrecklichen und brutalen Geschichte entstanden aber auch faszinierende und komplexe Religionen, die bis heute nicht nur fortbestehen, sondern sich immer weiterentwickeln und an Beliebtheit gewinnen.
Das SOUL OF AFRICA Museum zeigt die Ursprünge verschiedener Religionen aus dem afrikanischen Kontinent und die daraus resultierenden Diaspora- Religionen in drei verschiedenen Ländern: Kuba, Haiti und Brasilien. Aus Kuba werden religiöse Objekte der Religionen Palo Mayombe & Santeria gezeigt. Aus Haiti wird der haitianische Vodou und die Geheimgesellschaft Bizango näher erklärt. Die Objekte aus Brasilien stammen aus dem Quimbanda & Umbanda Kult. All diese Religionen sind gerade in ihrer äußerlichen Darstellung sehr unterschiedlich, wenn man sich jedoch ihrer Geschichte bewusst wird, ähneln sie sich in vielen Teilen.
Das SOUL OF AFRICA Museum wurde im Jahr 2000 vom Fotografen und Ethnologen Henning Christoph gegründet. Seitdem zeigt es Objekte aus verschiedenen Kulturen West- und Zentralafrikas. Das SOUL OF AFRICA Museum in Essen betrachtet sich als offenes Forum für interkulturelle Begegnungen und für die anschauliche Vermittlung von Kunst und Kultur, von Geschichte und Politik auf der Basis authentischen Erlebens.
Auf der Grundlage der international renommierten Sammlung afrikanischer Kunst- und Kulturgegenstände, eines wertvollen Archivs umfangreicher fotografischer, filmischer und dokumentarischer Zeugnisse und einer umfassenden Fachbibliothek, wird den Besuchern die historische Entwicklung des afrikanischen Kontinents südlich- westlich der Sahara bis zur Gegenwart nähergebracht. Die primäre Zielsetzung des SOUL OF AFRICA Museums besteht darin, einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Bildungsarbeit in der Region zu leisten. Integration durch Information und interkulturelle Freundschaft sowie ein vorurteilsfreier, offener Austausch sind hier wesentliche Stichworte. Diese Aspekte gewinnen in Zeiten der Globalisierung und der damit verbundenen wachsenden Heterogenität unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Darüber hinaus ist es ein erklärtes Ziel des Museums, möglichst viele Beziehungsnetzwerke zwischen Menschen aus dem afrikanischen Kontinent und der hiesigen Bevölkerung zu knüpfen. Dazu bestehen langjährige Kontakte zu zahlreichen Persönlichkeiten und Organisationen aus den Bereichen Kultur, Kunst und Politik in West- und Zentralafrika, die das Museum regelmäßig besuchen und mit denen das Museum intensiv zusammenarbeitet.
Bisherige Ausstellungen
Von 2000 bis 2019 bestand die Ausstellung vor allem aus Objekten aus West- und Zentralafrika. Teilweise handelte es sich dabei um religiöse Objekte, wie Fetisch- Figuren aus dem Vodun. So wurde beispielsweise ein Altar für die Vodun Gottheit Mami Wata eigens für das SOUL OF AFRICA Museum in Auftrag gegeben und in Benin hergestellt. Es wurden zuerst 3 Figuren geschnitzt, die die Umgebung „ausspähen“ sollten. Alle 3 Monate mussten Fotos der Figuren nach Benin zurückgebracht werden, sodass die Priester erkennen konnten, ob die Umgebung geeignet sei für einen Mami Wata Altar. Die anderen Holzfiguren auf dem Altar sind Wassergeister, genannt Tohossou, und wurden von Priestern des Mami Wata Kults geträumt, geschnitzt und anschließend nach Deutschland gebracht. Alle Figuren wurden aus dem Holz des Iroko-Baums geschnitzt, der im Vodun heilig ist. Auch der Baum musste erst von einem Priester befragt werden, bevor er gefällt und verarbeitet werden konnte. Damit der Altar von Gläubigen benutzt werden kann, musste er aktiviert werden. Dazu kam 1999 eine Gruppe von 13 Eingeweihten des Mami Wata Kults nach Deutschland. Die Gruppe bestand aus Priestern, Trommlern und Adepten. Sie bereisten mit dem Museumsdirektor, Herrn Christoph, einige der größten Flüsse Deutschlands und führten dort Zeremonien durch. Der Altar ist absolut einzigartig in Deutschland und wird heute noch regelmäßig von Gläubigen benutzt. Da sich neben diesem Altar auch viele weitere Objekte aus dem Vodun im Museum fanden, erhielt das SOUL OF AFRICA Museum von vielen Besuchern den Beinamen „Voodoo Museum“.
2019 wurde die gesamte Ausstellung dann nach Hildesheim in das Roemer- Pelizaeus Museum ausgeliehen. Dort war sie unter dem Namen „Voodoo“ für etwa ein Jahr zu sehen. In dieser Zeit eröffnete die Ausstellung SECRETS im SOUL OF AFRICA Museum. Ziel der Ausstellung war es, den Besuchern des Museums einige der Kulturen und Personen näher zu bringen, die für den Sammler, Herrn Christoph, sehr prägend waren. Ein Großteil dieser Objekte stammte aus Kamerun und zeigte entweder Objekte von mittlerweile aufgelösten Kulten oder aber auch zeitgenössische Künstler, die in der Vergangenheit eng mit dem Museum zusammengearbeitet haben. Erstmals wurden auch religiöse Objekte der Diaspora- Religionen Palo Mayombe (Kuba), Quimbanda (Brasilien) und der Geheimgesellschaft Bizango (Haiti) gezeigt, die alle ihre Ursprünge in Westafrika haben.
Kontakt & Anfahrt
Essen liegt mitten im Ruhrgebiet und ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Das Museum liegt unweit des Essener Hauptbahnhofs, und eine U-Bahn-Haltestelle sowie Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Wenn Sie daran interessiert sind, das Museum zu besuchen, brauchen Sie montags bis mittwochs einen Termin, Tel. 00491713435098/ 0049201787640 oder per E-Mail unter christoph@soul-of-africa.com. Donnerstags bis sonntags ist das Museum von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden Sonntag findet eine Sonderführung des Direktors durch die Ausstellung statt, ohne Anmeldung.
Weitere Informationen über das Museum finden Sie auf der Website (www.soul-of-africa.com), auf Facebook (Soul of Africa Museum) oder Instagram (soul_of_africa_museum).
Der Eintritt beträgt 10€, Kinder bis 12 Jahre bezahlen nur 8€. Gruppenführungen kosten 50€ plus 4€ pro teilnehmende Person.
Video zur aktuellen Ausstellung (*deren Dauer noch nicht genau feststeht, jedoch für ca. 3 Jahre geplant ist):