Südafrika entsendet Top-Ermittler nach Frankreich nach dem tragischen Tod seines Botschafters in Pariser Hotel

Südafrika entsendet Top-Ermittler nach Frankreich nach dem tragischen Tod seines Botschafters in Pariser Hotel
Symbolbild

Südafrika entsendet ein Team hochrangiger Ermittler nach Paris, um bei den Untersuchungen zum Tod des Botschafters Nathi Mthethwa zu helfen, dessen Leichnam letzte Woche im Innenhof des Hyatt Regency Hotels entdeckt wurde – offenbar nach einem Sturz aus dem 22. Stockwerk.

Die französischen Behörden haben eine Untersuchung der Umstände seines Todes eingeleitet, während Pretoria eine gründliche Aufklärung fordert, um die Todesursache festzustellen. Der nationale Polizeikommissar Fannie Masemola bestätigte, dass fünf erfahrene Polizeibeamte gemeinsam mit den französischen Behörden arbeiten werden, um eine umfassende und transparente Untersuchung sicherzustellen.

Tod im Herzen von Paris: Fakten und offene Fragen
Botschafter Emmanuel Nkosinathi „Nathi“ Mthethwa, 58, wurde in den frühen Morgenstunden des Dienstags, 30. September, im Hyatt Regency im Westen von Paris tot aufgefunden. Der südafrikanische Diplomat war am Vortag als vermisst gemeldet worden, nachdem seine Ehefrau eine beunruhigende Nachricht von ihm erhalten hatte, in der er sich entschuldigte und andeutete, er wolle sich das Leben nehmen.

Mthethwa, ein enger Vertrauter des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, gegen den selbst Korruptionsverfahren laufen, hatte eine Karriere, die oft von Kontroversen überschattet war.

Laut französischer Staatsanwaltschaft befand sich das Hotelzimmer im 22. Stock, und die Sicherheitsvorrichtung des Fensters war manipuliert worden. Bei den ersten Untersuchungen fanden sich jedoch keine Hinweise auf einen Kampf oder auf Drogen- oder Fremdeinwirkung. Präsident Cyril Ramaphosa zeigte sich bestürzt über den Vorfall, nannte Mthethwas Tod „tragisch“ und sprach der Familie sein tiefes Beileid aus. Mthethwa war erst im Dezember 2023 als Botschafter in Frankreich eingesetzt worden, nach einer langen politischen Laufbahn, in der er unter anderem Innenminister (Polizei) sowie Minister für Sport, Kunst und Kultur war.

Politische Schatten und frühere Vorwürfe
In den letzten Wochen war Mthethwa im Zusammenhang mit Aussagen vor einer Untersuchungskommission erwähnt worden, die politische Einflussnahme und Korruption im südafrikanischen Justizsystem untersucht. Einige Berichte behaupten, er habe während seiner Zeit als Polizeiminister Ermittlungen behindert, wenngleich nie Anklage gegen ihn erhoben wurde. Seine Amtszeit als Polizeiminister ist untrennbar mit dem Marikana-Massaker von 2012 verbunden – einer der dunkelsten Momente der südafrikanischen Nachapartheid-Geschichte –, als Polizisten auf streikende Minenarbeiter schossen und 34 Menschen töteten.

Fortlaufende Ermittlungen mit südafrikanischer Beteiligung
Polizeikommissar Masemola bestätigte, dass fünf südafrikanische Ermittler nach Paris entsandt wurden, um die französischen Behörden bei der Untersuchung von Mthethwas Tod zu unterstützen. Die Beamten sollen eine gründliche und transparente Untersuchung sicherstellen. Französische Ermittler erklärten, die bisherigen Erkenntnisse deuteten auf einen möglichen Suizid hin, gestützt auf die Nachricht, die Mthethwa an seine Ehefrau gesendet hatte. Am Tatort fanden sich keine Anzeichen von Fremdeinwirkung, doch die Ermittlungen dauern weiter an. (Quelle: Newsletter Businessinsider)