Tag der humanitären Hilfe (19.8.): Die Banyamulenge in der DR Kongo brauchen dringend Unterstützung

Tag der humanitären Hilfe (19.8.): Die Banyamulenge in der DR Kongo brauchen dringend Unterstützung
Bild: United Nations Development Programme via flickr

– Übergriffe teils ethnisch motiviert, teils wegen Rohstoffen im Siedlungsgebiet – Bisher sind die Banyamulenge komplett auf sich allein gestellt.

Am Tag der humanitären Hilfe, dem 19. August, fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) effektive Unterstützung für die bedrohte Minderheit der Banyamulenge im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo). Die vorwiegend in Süd-Kivu ansässige Sprachgruppe ist trotz der Bedrohung von vielen Seiten auf sich allein gestellt: „Seit Jahren werden die Banyamulenge von Milizen terrorisiert, ihre Dörfer werden systematisch niedergebrannt, die Menschen werden Opfer von Gewalt. Bisher ist keine humanitäre Hilfe bei den Betroffenen angekommen“, berichtet Nadja Grossenbacher, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung.

Im Osten der DR Kongo sind schätzungsweise 120 bewaffnete Gruppen aktiv, unter ihnen die berüchtigte Rebellengruppe M23. Ein kürzlich geleakter UN-Bericht beschuldigt den Nachbarstaat Ruanda, diese Rebellengruppe zu unterstützen. Die GfbV hatte schon vor Monaten auf entsprechende Vorwürfe hingewiesen. „Deutschland und Ruanda pflegen ein gutes Verhältnis. Die Bundesrepublik sollte darum versuchen, auf die Regierung in Kigali einzuwirken“, so Grossenbacher. „Das könnte die humanitäre Lage im Siedlungsgebiet der Banyamulenge zumindest ein wenig mildern.“

Andere Milizen finanzieren sich über Coltan-Minen, die in von ihnen kontrollierten Gebieten liegen. Auch ein deutsches Unternehmen steht im Verdacht, Coltan zur Herstellung von Tantalpulver von „Eagle Wings Resources International“ gekauft zu haben. Dieses Unternehmen wird von UN-Fachleuten beschuldigt, den Rohstoff illegal aus der DR Kongo abgeschöpft zu haben. „Wenn Deutschland schon nicht dazu bereit ist, aus Solidarität mit der lokalen Bevölkerung auf problematische Rohstoffe aus der DR Kongo zu verzichten, wäre humanitäre Unterstützung für die Opfer der Milizen das Mindeste“, findet Grossenbacher. „Die Banyamulenge werden aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit besonders häufig und systematisch angegriffen.“

Eigentlich sollte die UN-Mission MONUSCO die Region stabilisieren. Diesem Mandat kommt sie aber seit Jahren nicht nach. Banyamulenge berichten, dass die UN-Truppen von Angriffen auf ihre Dörfer wussten – ohne etwas zu unternehmen. (GfbV)