UNO: UA-Vorsitzender Macky Sall „Für ein Afrika der Lösungen“ – Plädoyer für die Anliegen Afrikas

UNO: UA-Vorsitzender Macky Sall „Für ein Afrika der Lösungen“ – Plädoyer für die Anliegen Afrikas
Foto: UN/Cia Pak

Auf der Tribüne der Vereinten Nationen  forderte der amtierende Präsident der Afrikanischen Union am Dienstag eine Reform der internationalen Entscheidungszirkel, einschließlich des Sicherheitsrats, um eine bessere Vertretung von 1,4 Milliarden Afrikanern zu gewährleisten, und drängte auf eine gerechte und ausgewogene Energiewende.

Seit der letzten Sitzung der Generalversammlung sei die Welt gefährlicher und unsicherer geworden, meinte Macky Sall. Der senegalesische Präsident führte diesen Rückschlag auf die Kombination aus globaler Erwärmung, Sicherheitsrisiken und dem Krieg in der Ukraine zurück und forderte dringende kollektive Maßnahmen, um Spannungen abzubauen, die anhaltenden Nord-Süd-Ungleichheiten zu verringern und dem Multilateralismus neue Bedeutung zu verleihen.

Als Ausdruck der Sorgen Afrikas forderte er erneut die seiner Meinung nach ungerechten Aufhebung der Sanktionen gegen Simbabwe, die das Leiden des Landes in Krisenzeiten verschlimmerten.

In Bezug auf den Terrorismus, der in Afrika an Boden gewinnt, betonte er, dass diese Geißel nicht nur eine afrikanische Angelegenheit sei, sondern vor allem eine globale Bedrohung, die in erster Linie in die Verantwortung des Sicherheitsrates falle, der den Mechanismus der kollektiven Sicherheit garantiere. Ein Rat, der sich seiner Meinung nach besser mit den Afrikanern im Kampf gegen den Terrorismus in Afrika engagieren müsse, mit angemesseneren Mandaten und mehr Mitteln.

Reform des Sicherheitsrats
Der senegalesische Präsident forderte eine Neugestaltung der internationalen Entscheidungsgremien, die Afrika an den Rand drängen, und sprach sich für die gerechte und legitime afrikanische Forderung nach einer Reform des Sicherheitsrats sowie für einen Sitz der Afrikanischen Union in der G20 aus, um seinem Kontinent zu ermöglichen, dort vertreten zu sein, wo Entscheidungen getroffen werden, die Hunderte Millionen Afrikaner:innen betreffen.

Macky Sall zitierte außerdem den Bericht 2022 über nachhaltige Finanzierung, der auf die Unzulänglichkeiten der Ratingagenturen hinweist, um darauf hinzuweisen, dass die Risikowahrnehmung in Afrika das tatsächliche Risiko übersteigt, bestätigte aber, dass angesichts des beispiellosen Ausmaßes der derzeitigen globalen Krise, und der Auswirkungen der Inflation auf die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, insbesondere junge Menschen und Frauen, bekräftigt die Afrikanische Union ihre Forderung nach einer weiteren Neuzuweisung von Sonderziehungsrechten des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Umsetzung der G20-Initiative zur Aussetzung des Schuldendienstes.

Für eine faire und gerechte Energiewende
Darüber hinaus bekräftigte er das Engagement Afrikas für das Pariser Klimaabkommen, nicht ohne sich eine faire und gerechte Energiewende zu wünschen. Er hält es für legitim, dass Afrika, der Kontinent mit der geringsten Umweltverschmutzung und dem größten Rückstand im Industrialisierungsprozess, seine verfügbaren Ressourcen nutzt, um über eine Energiebasis zu verfügen, die der Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft und dem universellen Zugang zu Elektrizität, von dem 600 Millionen Afrikaner:innen noch immer ausgeschlossen sind, zugutekommt.

So forderte er die Industrieländer auf, das Ziel von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr für das Programm zur Beschleunigung der Anpassung in Afrika zu erreichen, als Gegenleistung für die Bemühungen der Entwicklungsländer, die umweltverschmutzenden Muster zu vermeiden, die den Planeten in den derzeitigen Klimanotstand gestürzt haben.

„Ich bin gekommen, um zu sagen, dass wir das Afrika der Probleme, das befriedet und stabilisiert werden muss, nicht ignorieren“, schloss der Präsident der Afrikanischen Union, „aber es gibt auch ein Afrika der Lösungen, das stark ist, mit seinen natürlichen, menschlichen und landwirtschaftlichen Ressourcen, mit Regierungen, die ihre Arbeit tun, mit einer Jugend, die innovativ, unternehmerisch und erfolgreich ist. Dieses Afrika der Lösungen möchte mit allen seinen Partnern neue Beziehungen eingehen. (UNO)