USA beschlagnahmen nigerianischen Supertanker wegen mutmaßlichen Ölraubs

USA beschlagnahmen nigerianischen Supertanker wegen mutmaßlichen Ölraubs

Die Küstenwache der Vereinigten Staaten hat in einer gemeinsamen Operation mit der US-Navy einen nigerianischen Supertanker mit dem Namen Skipper abgefangen. Grundlage waren Geheimdienstinformationen, die das Schiff mit Rohöldiebstahl, Piraterie und einer Reihe grenzüberschreitender krimineller Aktivitäten in mehreren Rechtsräumen in Verbindung bringen.

Der Skipper, ein 20 Jahre alter Very Large Crude Carrier (VLCC) mit der IMO-Nummer 9304667, ist laut einem Bericht der Zeitung Vanguard seit Jahren in westafrikanischen und südamerikanischen Gewässern im Einsatz. Obwohl der Tanker Berichten zufolge der in Lagos ansässigen Firma Thomarose Global Ventures Ltd. gehört und von ihr betrieben wird, weist das offizielle Schiffsregister Triton Navigation Corp. mit Sitz auf den Marshallinseln als Eigentümer aus.

Illegale Flaggenführung von Guyana bestätigt
Zum Zeitpunkt des Abfangens soll der Tanker unbefugt die Flagge von Guyana geführt haben. Vertreter der maritimen Verwaltungsbehörde Guyanas (Maritime Administration Department, MARAD) bestätigten, dass die Skipper nicht im nationalen Schiffsregister des Landes geführt wird. Die Nutzung der Flagge wurde als illegal und irreführend bezeichnet.

Der Wechsel oder Missbrauch von Flaggen, häufig als „Flag Hopping“ bezeichnet, ist eine gängige Methode von Schiffen, um Vorschriften zu umgehen, Handelssanktionen zu entgehen oder sich der Entdeckung durch maritime Behörden zu entziehen.

US-Sicherheitsbeamte erklärten, die Beschlagnahme sei auf Grundlage amerikanischer Strafverfolgungsbefugnisse erfolgt, nachdem eine behördenübergreifende Untersuchung erhebliche Unstimmigkeiten in Bezug auf die Bewegungen des Tankers und seine Ladungsdokumente festgestellt habe.

Präsident Donald Trump gab die Operation am 10. Dezember 2025 öffentlich bekannt und bezeichnete sie als Teil eines umfassenderen Vorgehens gegen illegale maritime Aktivitäten, die die nationale Sicherheit der USA sowie die globale Energieversorgungskette gefährden.

Neben dem mutmaßlichen Diebstahl von Rohöl – ein anhaltendes Problem im Golf von Guinea – prüfen die Ermittler auch, ob das Schiff für den Transport einer größeren Menge harter Drogen genutzt wurde.

Darüber hinaus untersuchen die Behörden mögliche Verbindungen zwischen den Aktivitäten des Tankers und einem internationalen Netzwerk, an dem iranische sowie andere islamistisch orientierte Geldgeber beteiligt sein sollen. Diese Netzwerke stehen im Verdacht, in Geldwäsche, Waffenhandel und den illegalen Ölhandel verwickelt zu sein. Die Festsetzung der Skipper hat zudem die Aufmerksamkeit auf ihren nigerianischen Betreiber gelenkt. Eine Recherche bei der Corporate Affairs Commission (CAC) ergab, dass Thomarose Global Ventures Ltd., das mit dem Schiff in Verbindung gebrachte Unternehmen, derzeit als inaktiv geführt wird. Dieser Inaktivstatus, zusammen mit den undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen und der unautorisierten Flaggenführung, hat die Fragen zur Rolle des Unternehmens und zu den Aktivitäten des Tankers vor seinem Abfangen weiter verschärft. (Quelle: Newsletter Businessinsider