Mitten in einer der frauenfeindlichsten Gegenden der Welt, gibt es einen Ort, wo nur Frauen das Sagen haben: Umoja in Kenia. Die Frauen, die hier leben, stellen sich zusammen gegen das Patriarchat ihres Stammes: Bei den Samburu herrschen die Männer. Doch in Umoja haben sie keinen Zutritt.
Der Norden Kenias ist ein lebensfeindlicher Ort: Schneidender Wind wirbelt den roten Sand auf, die Sonne brennt. Doch genau hier, in Samburu County, liegt eine Oase für die Frauen des Landes: Umoja. Ein Dorf, wo nur Frauen das Sagen haben. Umoja heißt auf Swahili so viel wie „Verbundenheit“, die meisten der etwa 50 Frauen erleben dies zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie haben ihr Dorf gegründet, weil sie von Männern misshandelt wurden. Sie sind vor Zwangsehe geflohen oder vor Genitalverstümmelung. Sie wollten nicht länger akzeptieren, dass Frau zu sein bei den Samburu bedeutet, keine Wahl zu haben. Denn hier herrscht der Mann über die Familie. Er besitzt das Land, er isst zuerst, er darf mehrere Frauen ehelichen, sie schlagen. Rebecca Lolosoli hatte all das satt. Sie gründete Umoja 1990 mit Jane Leng’ope. Damals wussten die beiden nicht, ob sie alleine überleben werden. Heute ist das Dorf eine funktionierende Kooperative. Der ganze Stolz der Frauen ist die Schule von Umoja. Denn ihre größte Hoffnung liegt auf der nächsten Generation: Die Kinder lernen ihre Rechte kennen und Respekt und Solidarität als oberstes Gut. Jedes Jahr ermöglicht Umoja auch einer Handvoll Mädchen von außerhalb einen Schulplatz. Es ist ein Tauschgeschäft: Das Kind bekommt kostenlosen Unterricht und Essen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Vater, seine Tochter nicht früh zu verheiraten oder zu beschneiden. Beides ist in Kenia offiziell verboten, unter den Samburu wird es noch immer praktiziert. Die sechsjährige Samella soll den letzten Platz bekommen. Doch wird ihr Vater den Bedingungen zustimmen?
Verfügbar vom 19/12/2023 bis 17/03/2024.
https://www.arte.tv/de/videos/109376-000-F/umoja-wo-nur-frauen-das-sagen-haben/