Mali: Ca. 30 Menschen von der malischen Armee und der Wagner-Gruppe in Gathi Loumou getötet

Mali: Ca. 30 Menschen von der malischen Armee und der Wagner-Gruppe in Gathi Loumou getötet

In Mali wurden am Montag in Gathi Loumou ca. 30 Menschen von der malischen Armee und der Wagner-Gruppe getötet. Die Gemeinde im Kreis Youwarou in der Region Mopti im Zentrum des Landes war Schauplatz einer Militäroperation, über die es keine offiziellen Informationen gab. Zahlreiche lokale Quellen berichten jedoch von einem neuen Massaker.

Lt. RFI war der Konvoi aus malischen Soldaten und überwiegend Wagner-Söldnern war am Morgen in Léré aufgebrochen. Die Operation wurde am Tag des wöchentlichen Marktes von Gathi Loumou durchgeführt. Eine mittlerweile sehr übliche Strategie, die es ermöglicht, Dschihadisten, die zum Verkauf oder zur Versorgung gekommen sind, ins Visier zu nehmen und dabei das Risiko einzugehen, schwere Schäden unter den massiv zusammengedrängten Zivilisten anzurichten.

Laut den Informationen, die RFI aus zahlreichen lokalen Sicherheits- und Zivilquellen zusammengetragen hat, wurden 27 oder 28 Personen hingerichtet. Fast ausschließlich Männer, darunter drei junge Rapper. Alle wurden durch Schüsse getötet. Unter den Opfern befand sich auch eine Frau. Ihr wurde angeblich die Kehle durchgeschnitten.

Denselben Quellen zufolge wurden die Leichen am späten Nachmittag begraben. Die Dorfbewohner vermuten, dass einer der Toten mit einer Sprengfalle versehen wurde. Augenzeugen berichteten auch von umfangreichen Plünderungen und Zerstörungen, die Familien dazu veranlassten, das Dorf zu verlassen und etwa 30 km entfernt in der Stadt Youwarou Zuflucht zu suchen.

Am Dienstagabend gaben die malischen Streitkräfte bekannt, dass sie „eine offensive Aufklärung“ in der Gegend von Gathi Loumou durchgeführt hätten. Der malische Generalstab gab an, dass 11 Terroristen „neutralisiert“ worden seien.

Die mit Al-Qaida verbundene Katiba Macina des Jnim ist in diesem Gebiet, das sogar Hamadou Kouffa, dem Gründer und Anführer der Katiba Macina, eine Zeit lang als Zufluchtsort gedient haben soll, berüchtigt. In den letzten Jahren waren Gathi Loumou und seine Umgebung immer wieder von dschihadistischen Angriffen, Antiterroroperationen der französischen Barkhane-Truppe oder der malischen Armee betroffen.