Äthiopien: Mord an drei Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen im Juni noch immer nicht aufgeklärt – Hilfsprojekte stark eingeschränkt

Äthiopien: Mord an drei Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen im Juni noch immer nicht aufgeklärt – Hilfsprojekte stark eingeschränktMehr als sechs Monate nach der Ermordung von drei Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen in Äthiopien sind die Hintergründe weiter ungeklärt. Der Kontakt zu dem Team war am 24. Juni 2021 abgerissen, als sie in einem klar gekennzeichneten Auto der Organisation in der Region Tigray südlich der Stadt Abi Adi unterwegs waren, um medizinische Hilfe zu leisten. Einen Tag später wurden ihre Leichen mit mehreren Verletzungen von aus naher Distanz abgegebenen Schüssen gefunden. Das zeigt, dass sie gezielt getötet wurden.

Ärzte ohne Grenzen hat bislang vergeblich versucht, die genauen Umstände des Mordes aufzuklären. Die äthiopischen Behörden haben in mehreren Treffen bestätigt, dass eine Untersuchung des Falles vorgenommen werde. Ärzte ohne Grenzen hat auch die oppositionelle “Tigray People´s Liberation Front” (TPLF) zu einer Untersuchung aufgefordert.

Als Folge des Mordes sowie einer zeitweisen Suspendierung der medizinischen Hilfe in Tigray durch die äthiopische Regierung und der neuerlichen Eskalation des Konflikts im November musste die Organisation einen Großteil der Hilfsprojekte in Äthiopien einstellen oder aussetzen. (MSF, Sybolfoto: geralt/Pixabay)