Libyen versorgt das einstige Vorzeigeland Tunesien mit Lebensmitteln. Präsident Saied sorgt sich derweil vor allem um Wahlergebnisse.
Die lange Schlange von Lastwagen, die sich vor dem tunesisch-libyschen Grenzübergang Ras Jadir in der letzten Woche staute, sorgte bei den auf ihre Abfertigung wartenden Autofahrern zunächst für wenig Aufsehen. Normalerweise liefern die schweren Lastwagen tunesische Lebensmittel in das seit 11 Jahren unter einem Bürgerkrieg und politischem Chaos leidende Libyen. Doch am letzten Dienstag war es umgekehrt: Die libysche Einheitsregierung unter Abdulhamid Dabaiba schickte mit Mehl, Milch, Zucker, Reis und Speiseöl beladene Lastwägen nach Tunesien. Denn diese und weitere Grundnahrungsmittel sind seit Monaten in den Regalen tunesischer Supermärkte Mangelware.
Die Empörung über die Unfähigkeit der Behörden, die Regale wieder zu füllen, ist im ehemaligen Vorzeigeland des Arabischen Frühlings groß. Denn seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine steigen die Preise für Lebensmittel unaufhörlich. Die Inflation ist so hoch wie zuletzt vor 30 Jahren.
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