Arte-Afrika-TVTipp: „Twist“ Thema „Unser koloniales Erbe“

Arte-Afrika-TVTipp: "Twist" Thema "Unser koloniales Erbe"
Screenshot arte

1884 teilten die europäischen Großmächte auf der „Berliner Konferenz“ Afrika unter sich auf. Die Spuren der Kolonialzeit reichen bis in unsere Gegenwart, und die Wunden von damals tun bis heute weh. In „Twist“ setzen sich Kulturschaffende in Europa und Afrika mit dem heiklen Erbe und dem Trauma der Vergangenheit auseinander.

1884 steckten die europäischen Großmächte auf der „Berliner Konferenz“ ihre territorialen Besitzansprüche in Afrika ab. Bis in die Gegenwart ist das Verhältnis Europas zu Afrika von der kolonialen Vergangenheit geprägt. Wie gehen wir heute mit unserem kolonialen Erbe um, mit verdrängter Geschichte, umkämpften Erinnerungen, mit kolonialer Raubkunst und Restitution? Wie lassen sich Wunden heilen? Mit Kulturschaffenden in Europa und Afrika begibt sich „Twist“ auf Spurensuche.

Die beginnt im Berliner Humboldt-Forum, das in der Debatte um die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria immer wieder im Fokus stand. Als wichtige Wegmarke der Versöhnung soll die Rückgabeforderung nun umgesetzt werden. Wie lange Afrika um seine Kunst kämpfte und immer wieder verlor, darüber hat die französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy ein erhellendes Buch geschrieben.

Einen Fahrplan für die Aussöhnung Frankreichs mit Algerien hat gerade der renommierte französische Historiker Benjamin Stora im Auftrag von Präsident Macron vorgelegt.

Um die Nachwehen deutscher Kolonialgeschichte im westafrikanischen Togo, um verlogenen Freundschaftseuphemismus und Amigo-Geschäfte des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß geht es in der theatralen Zeitreise „Wir Schwarzen müssen zusammenhalten. Eine Erwiderung“ der Münchner Kammerspiele.

Kolonialen Spuren spürt die in Gabun geborene Künstlerin Nathalie Mba Anguezomo Bikoro (links im Bild) auf dem Trümmerberg Marienhöhe nach, der Frage nach Macht und Deutungshoheit stellt sich Filmemacher Lemohang Jeremiah Mosese aus Lesotho und wie mit Kunst Geschichte neu geschrieben werden kann, erklärt Nana Oforiatta Ayim. Sie berät den ghanaischen Kulturminister in Restitutionsfragen. Gerade ist ihr autobiografischer Roman „Wir Gotteskinder“ erschienen.

Auf der Instagram-Psychocouch: Burna Boy, der derzeit gefeiertste Afrobeater der Welt. (arte)

Verfügbar vom 14/05/2021 bis 13/08/2021

Nächste Ausstrahlung am Freitag, 28. Mai um 03:25

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