Ursprünglich geplant in den Monaten Februar/März, wie alle zwei Jahre, wurde es auf den 16.-23. Oktober verschoben und mit viel Aufwand, extravaganten artistischen und musikalischen Darbietungen, im Palais des Sports eröffnet. In diesem Jahr mit weniger Zuschauern, aber da die Eröffnungszeremonie im Fernsehen übertragen wurde, konnten Interessierte das Geschehen vor dem Bildschirm verfolgen.
Das diesjährige Motto lautet „Afrikanisches Kino und die Diaspora – Neue Perspektiven, neue Herausforderungen“. Die aktuelle Situation, Corona, die Sicherheitslage, die sozialen und politischen Ereignisse, geben diesem Motto eine neue Aktualität. Ca. 200 Filme in den fünf Kategorien: Fiktion, Dokumentation, Fernsehserien, Animation und der „afrikanischen Schule“ in neun Kinos vorgeführt. Hinzu kommen etwa 200 nicht im Wettbewerb gezeigte Produktionen.
Die Auswahlkommission ist besetzt mit acht Personen, darunter Produzent:innen und Journalist:innen. Nach festgelegten Kriterien wählen sie unter den eingereichten Filmen die Preisträger, darunter den Hauptpreis „Etalon d’Or de Yennega“. Die Mitglieder der Jury werden von sieben Präsident:innen unterstützt. Sieben weitere Personen beraten die Auswahlkommission bei den Spielfilmen.
Der Rat der Weisen verfügt über ausgewiesene Expertise und langjährige Erfahrungen, sie haben beratende Funktionen bei der Organisation des FESPACO.
Bewerber um die FESPACO Auszeichnungen, einschließlich der zahllosen Sonderpreise, sind das Gastgeberlandland Burkina Faso, Senegal, Elfenbeinküste, Ghana, Gabun, Haiti, Tschad, Mali, Kenia, Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Äthiopien, Südafrika, Sambia, Mosambik, Mauretanien, Madagaskar, Nigeria, Ruanda, Kamerun, Namibia, Niger, DR Kongo, Uganda, Zentralafrikanische Republik.
Das Gastland ist in diesem Jahr Senegal, vertreten mit 14 Wettbewerbsbeiträgen.
Neu ist Sektion „Perspektive“, sie unterstützt Realisatoren, die bereits ein oder zwei Filme realisiert haben. Die Sektion „Burkina“ wird Filme und Fernsehserien auszeichnen, produziert in den letzten zwei Jahren. Der Präsident von Burkina Faso dotiert diese Preise mit 8.000. 000 FCFA.
Eine weitere Innovation ist das Atelier Yennega, vorgesehen ist unter anderem die Zusammenarbeit mit Dox Box, Viso Kino, dem Festival AFRICAMERA, alle in Berlin, dem Auswärtigen Amt und dem Goethe Institut.
Im neugestalteten Forum Debatte können Filme vom Vortag mit dem interessierten Publikum diskutiert werden.
Das Internationale Kolloquium wird zum Motto des diesjährigen afrikanischen Filmereignis, arbeiten.
Beim internationalen Markt des afrikanischen Kinos und des Fernsehens (MICA), informieren die teilnehmenden Länder über ihre Produktionen.
Organisiert werden Panels, um die Problematik Süd-Süd, der afrikanischen und der internationalen Filmlandschaft zu diskutieren. Für das Publikum werden in den Stadtteilen und auf dem zentralen Platz der Nation, Filme gezeigt.
An drei Marktplätzen werden allerlei Produkte aus afrikanischen und europäischen Ländern zum Kauf dargeboten.
Die Burkiner feiern das Filmfestival vor und nach den Filmen oder Events, mit ihrem vor Ort gebrauten Bier, dazu gibt’s auf dem Rost gegrillte Fleischspießchen oder frischen Fisch, und nationale und internationale Künstler:innen bieten auf öffentlichen Plätzen ein buntes musikalisches Spektrum.
Hier treffen sich ca. 3000 afrikanische Künstler, Wissenschaftler und Publizisten. Wie stets bietet sich eine lohnende Gelegenheit, Filme aus den verschiedenen Teilen Afrikas zu sehen. Filme, die nicht in Nordamerika oder Europa auf der Kinoliste stehen, allenfalls auf Afrikafestivals gezeigt werden. (Theresa Endres, Text und Foto).