CO2-Kompensation bei Flugreisen nach Afrika

CO2-Kompensation bei Flugreisen nach Afrika
Root2Fruit Aufforstungsprojekt zur CO2 Kompensation in Malawi (c) Abendsonne Afrika

Klimaschutzprojekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den afrikanischen Zielgebieten: Durch Streckenausbau und Erhöhung der Kapazitäten gewinnen Flugreisen nach Afrika an Zuwachs, auch aus dem deutschen Markt. Doch wie sind die Langstreckenflüge mit dem wachsenden Bewusstsein der Reisenden in Sachen Klimaschutz zu vereinbaren? CO2-Kompensationszahlungen, die direkt in Klimaschutzprojekte in Afrika fließen, sind eine Möglichkeit, nicht nur das Klima zu schützen, sondern auch die Lebensbedingungen der Menschen in den afrikanischen Urlaubsregionen zu verbessern.

Die Auswirkungen des Klimawandels treffen vor allem Entwicklungsländer, obwohl diese nur einen vergleichsweise geringen Teil zum weltweiten CO2-Ausstoß beitragen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Klimaschutzprojekte mit sozialer Wirkung genau dort umzusetzen.

„Langstreckenflüge bringen eine Verantwortung für die Reisenden mit sich, im Hinblick auf das Klima, aber auch in Bezug auf die Bevölkerung in den Urlaubszielen“, erklärt Hanna Kleber, Initiatorin von Voice4Africa. „CO2-Kompensationszahlungen sollten deswegen direkt in Klimaschutzprojekte vor Ort investiert werden, damit auch die Menschen in den Destinationen davon profitieren.“

Über etablierte Programme wie Compensaid der Lufthansa Gruppe oder Atmosfair  können Reisende ihre Flüge durch CO2-Abgaben ausgleichen und dadurch indirekt Projekte in Afrika unterstützen. Beide Initiativen legen ihren Fokus bei den afrikanischen Klimaschutzprojekten auf die Bereitstellung klimafreundlich betriebener Energiesparkocher, Aufforstungsprogramme sowie den Ausbau umweltfreundlicher Stromversorgung durch Solaranlagen. Dies fördert zum einen die Biodiversität und erleichtert gleichzeitig den Alltag der lokalen Bevölkerung, vor allem der Frauen.

So werden beispielsweise in einem von Atmosfair unterstützten Projekt im Senegal 68.000 Tonnen CO2 im Jahr durch den Ausbau von Solaranlagen in ländlichen Regionen eingespart. Vor allem in den sonnenreichen Staaten Afrikas bieten sich Solarprojekte als sinnvolle Form der erneuerbaren Energiegewinnung an, die den Menschen Zugang zu Elektrizität bescheren.

Auch die Partner und Afrika-Spezialisten von Voice4Africa engagieren sich im Klimaschutz. Einige leisten Kompensationszahlungen an Initiativen wie Atmosfair, andere kooperieren direkt mit Projekten in Afrika und unterstützen diese mit CO2-Ausgleichszahlungen. So können Kunden des Reiseveranstalters Abendsonne Afrika , die ihren CO2-Fußabdruck ausgleichen möchten, das Projekt Root2Fruit unterstützen. Hier werden Bäume in Malawi gepflanzt, die die Bodenfruchtbarkeit erhöhen, Erosion verhindern und gleichzeitig das Klima verbessern. Durch die Pflanzungen werden zudem Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung geschaffen.

Der österreichische Reiseveranstalter Kneissl Touristik hat im Jahr 2021 rund 1.930 Tonnen CO2 kompensiert und entsprechend 39.000 Euro in ein Projekt zur klimafreundlichen Generierung von sauberem Trinkwasser in Soroti, Uganda, investiert. Durch den Einsatz von solarbetriebenen Wasseraufbereitungsanlagen erhielten 9.000 Menschen über ein Jahr lang Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wichtig ist dem Reiseveranstalter ein langfristiges Engagement in der Region.

Fernreisen nach Afrika können also auch mit Blick auf das Klima und die soziale Gerechtigkeit verantwortungsvoll durchgeführt werden, wenn durch Kompensationszahlungen der CO2-Ausstoß ausgeglichen wird und dadurch gezielt die Menschen und der Umweltschutz vor Ort unterstützt werden. (kprn)