DAS-Afrika-Pressespiegel KW 16/2023: Kampfansage

DAS-Afrika-Pressespiegel KW 16/2023: KampfansageGeneralmobilmachung in Burkina Faso: Am Mittwoch unterzeichnete Burkina Fasos Übergangspräsident Ibrahim Traoré ein Dekret zur Generalmobilmachung für einen Zeitraum von einem Jahr. Zur Unterstützung des Militärs im Kampf gegen dschihadistische Gruppen ist es somit möglich, neben Reservistinnen und Reservisten, auch Zivilistinnen und Zivilisten ab 18 Jahren zu rekrutieren. Seit 2015 kommt es in dem westafrikanischen Land regelmäßig zu bewaffneten Angriffen, bei denen mehr als zehntausend Menschen getötet und mehr als zwei Millionen Menschen vertrieben wurden.

In Burkina Faso werden derzeit 40 Prozent des Staatsgebietes durch dschihadistische Gruppen kontrolliert, die zum Teil mit dem IS und al-Qaida zusammenarbeiten. Der im vergangenen Herbst durch einen Staatsstreich an die Macht gelangte Traoré hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kontrolle über das gesamte Territorium zurückzuerlangen.

Kurz nach Bekanntgabe der Generalmobilmachung kam es zu Angriffen auf die Armee Burkina Fasos und die freiwilligen Verteidigungskräfte (Volontaires pour la défense de la patri, VDP), mutmaßlich durch dschihadistische Gruppen. Dabei kamen auch 44 Zivilistinnen und Zivilisten in zwei Dörfern an der Grenze zu Niger durch Anschläge ums Leben. Auch in den angrenzenden westafrikanischen Küstenstaaten Benin, Togo, Ghana und Côte d’Ivoire steigt die Sorge vor dschihadistischen Angriffen. So kam es zu einem bilateralen Treffen zwischen dem beninischen Präsidenten Patrice Talon und dem ruandischen Präsidenten Paul Kagame, bei dem Kagame Talon volle Unterstützung bei den sicherheitspolitischen Herausforderungen des Landes zusagte.

Einzelheiten über die Zusammenarbeit beider Länder waren noch nicht klar, sie könne aber unter anderem Ausbildung der Sicherheitskräfte sowie gemeinsame Einsätze umfassen, so der beninische Staatschef. Während Benin diese zwischenstaatliche Kooperation mit Ruanda eingeht, verstärken die Staaten am Golf von Guinea ihre Militärpräsenz in den nördlichen Grenzregionen. So entsandte etwa Ghana 1.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten sowie Polizistinnen und Polizisten an die Grenze und Togo verhängte in der nördlichsten Provinz den Ausnahmezustand.

Zuspitzung der Kämpfe im Sudan: Seit Samstag verschärft sich die Lage im Sudan. Eine Deeskalation des Konflikts zwischen dem sudanesischen Militärchef und de facto Staatsoberhaupt Abdel-Fattah Burhan und dem stellvertretenden sudanesischen Staatschef und Befehlshaber der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) Mohammed Hamdan Daglo (besser bekannt als Hemeti) ist unwahrscheinlich …

Und sonst?
Die nigerianische Regierung hat am Montag als zweites Land weltweit den Malaria-Impfstoff R21/Matrix-M der Universität Oxford vorläufig zugelassen. Letzte Woche hatte Ghana als erstes Land eine behördliche Zulassung für die Impfung von Kindern im Alter von fünf und 36 Monaten erteilt …

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