Diplomatie: Niger flirtet mit dem Iran

Diplomatie: Niger flirtet mit dem Iran

Niger, das seit fast sechs Monaten unter den von der ECOWAS verhängten schweren Sanktionen leidet, baut immer mehr Verbindungen in der Welt auf, um den Schock abzufedern. Nach Russland, der Türkei und Serbien besuchte der nigrische Premierminister nun den Iran.

Seit einiger Zeit hat der nigrische Premierminister Ali Mahamane Lamine Zeine seinen Pilgerstab in die Hand genommen, um die diplomatische Offensive seines Landes zu leiten. Nach Moskau vor einigen Tagen hat der nigerianische Regierungschef nun seine Koffer in Teheran abgestellt. Der Vizepräsident des Islamischen Staates, Mohammad Mokhber, bereitete ihm einen sehr freundlichen Empfang. Die von ihm gehaltene Rede stößt beim nigerianischen Premierminister auf ein sehr positives Echo. Denn der Iran sagt fast genau das Gleiche wie der Niger über die von der ECOWAS verhängten Sanktionen.

„Wir verurteilen die grausamen Sanktionen, die vom Herrschaftssystem verhängt werden (…) und wir werden die Erfahrungen, die wir in diesem Bereich haben, mit unseren Brüdern“ aus Niger teilen, ließ Mohammad Mokhber verlauten. Für Teheran ist die neue Dynamik Nigers ein begrüßenswerter „Erfolg“.  Der nigrische Premierminister dankte seinerseits dem iranischen Partner und brachte den Willen seines Landes zum Ausdruck, „der schlafenden Zusammenarbeit mit der Islamischen Republik neues Leben einzuhauchen“.

Präsenz in Afrika sichern
Die Annäherung zwischen den beiden Ländern ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Iran darin eine Möglichkeit sieht, seine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent zu stärken. Auf der gleichen Ebene wie andere Länder wie Russland, China, die Türkei, die USA etc. Der Iran will dem Niger auch seine Erfahrung im Umgang mit Sanktionen anbieten. Es ist bekannt, dass das Land der Ayatollahs seit mehreren Jahren wegen der Atomfrage Gegenstand zahlreicher internationaler Sanktionen ist. Anlässlich des Besuchs wurden mehrere Abkommen unterzeichnet, vor allem in den Bereichen Energie, Finanzen und Gesundheit.

Die Reise in den Iran erfolgte unmittelbar nach einem Aufenthalt des nigrischen Premierministers in Russland, wo vor allem im militärischen Bereich Abkommen unterzeichnet wurden. Nach Russland hatte er die Türkei und Serbien besucht. Die Reise diente der Diversifizierung der Kooperationsbeziehungen und der Entlastung eines Landes, das unter schweren wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen leidet. (Quelle: afrik.com, Foto: X)