Tschad/Russland: Putin empfängt Deby – eine strategische Annäherung

Tschad/Russland: Putin empfängt Deby - eine strategische Annäherung

In einem sich rasch verändernden internationalen Kontext markiert das jüngste Treffen zwischen Mahamat Idriss Déby Itno (Foto), dem Präsidenten des Tschad, und Vladimir Putin, dem Präsidenten Russlands, in Moskau einen bedeutenden strategischen Wendepunkt. Es findet im Rahmen eines großen Krieges um Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent statt.

Vor dem Hintergrund wichtiger geopolitischer Ereignisse, der Rückkehr der USA auf den Kontinent und dem erzwungenen Rückzug Frankreichs, symbolisiert das Treffen nicht nur die Stärkung der Beziehungen zwischen dem Tschad und Russland, sondern spiegelt auch die sich verändernde Dynamik von Einfluss und Allianzen in Afrika wider. Die Gespräche, die sowohl die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern als auch die komplexe Situation in der Sahelzone umfassten, zeugten von dem beiderseitigen Wunsch, die bilateralen Beziehungen in einer zunehmend multipolaren Welt zu vertiefen.

Im Laufe ihres Gesprächs erörterten die beiden Präsidenten verschiedene Aspekte der bilateralen Beziehungen zwischen dem Tschad und Russland, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit in den Bereichen Militär, Sicherheit und Entwicklung lag. Spezifische Abkommen und gemeinsame Initiativen wurden in Betracht gezogen, obwohl die Einzelheiten vertraulich bleiben. Die regionale Situation, insbesondere der Konflikt in der Sahelzone, war ebenfalls ein zentrales Thema des Austauschs, wobei jedes Land seine Perspektiven und Ziele in der Region zum Ausdruck brachte.

Historisch gesehen war Russland ein Schlüsselverbündeter des Tschad und leistete bedeutende militärische und logistische Unterstützung im Kampf gegen terroristische Gruppen.

Wettbewerb zwischen den Großmächten
Die Annäherung zwischen dem Tschad und Russland erfolgt vor dem Hintergrund eines verstärkten geopolitischen Wettbewerbs in Afrika, der durch den wachsenden Einfluss Chinas und der USA geprägt ist. Russland versucht, seine wirtschaftlichen und politischen Interessen zu sichern, und sieht in Afrika und insbesondere in Ländern wie dem Tschad strategische Partner. Daher hat es seine Präsenz in mehreren afrikanischen Ländern durch wirtschaftliche und militärische Abkommen verstärkt.

Für den Tschad ist diese Diversifizierung der Bündnisse ein strategischer Schritt, um die Abhängigkeit von Frankreich, seinem ehemaligen Kolonialherrn, zu verringern. Diese Diversifizierung wird als entscheidend für die politische und wirtschaftliche Autonomie des Landes angesehen.

Das Treffen zwischen Deby und Putin markiert einen wichtigen Wendepunkt in der afrikanischen Geopolitik. Es spiegelt eine neue Realität wider, in der afrikanische Länder wie der Tschad aktiv versuchen, ihre internationalen Partnerschaften zu diversifizieren, während Weltmächte wie Russland versuchen, ihren Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent auszuweiten. (Quelle: afrik.com, Foto: X)