Gabun: Oligui Nguema als 4. Präsident der Republik vereidigt

Gabun: Oligui Nguema als 4. Präsident der Republik vereidigt
Foto: Présidence de la République

Gabun schlägt ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf. Nach fast zwanzig Monaten Übergangszeit infolge des Putsches vom 30. August 2023 legte Brice Clotaire Oligui Nguema, am 12. April 2025 zum Präsidenten gewählt, am Samstag, dem 3. Mai, seinen Amtseid ab.

Vor der Verfassungsgerichtsbarkeit, dem Volk im Stadion der Freundschaft in Angondjé sowie zahlreichen Staats- und Regierungschefs sowie Vertretern regionaler und internationaler Organisationen schwor er, „vor Gott, unseren Ahnen und dem gabunischen Volk (…) die Pflichten seines Amtes gewissenhaft zu erfüllen“.

Mit der Wahl am 12. April 2025 endete offiziell die Übergangsphase, die nach dem Sturz des Regimes von Ali Bongo begonnen hatte. Oligui Nguema, Vorsitzender des Komitees für den Übergang und die Wiederherstellung der Institutionen (CTRI), erhielt 94,85 % der Stimmen. Die Vereidigung am 3. Mai markierte den Abschluss der Übergangszeit und den Beginn einer neuen Ära für Gabun, begleitet von einem feierlichen Rahmen mit internationaler Beteiligung.

Nach seinem Wahlsieg legte Oligui Nguema in Anwesenheit des Verfassungsgerichts seinen Amtseid ab, unterzeichnete das offizielle Protokoll, erhielt die Verfassung sowie die Insignien des Präsidentenamtes.

„Wiedergeburt einer Nation“
In seiner ersten Rede als vereidigter Präsident versprach Oligui Nguema, die demokratischen Errungenschaften zu wahren. „Ich verpflichte mich, die demokratischen Werte, die Gleichstellung der Frau und die territoriale Integrität zu schützen“, erklärte er. Seinen Wahlsieg bezeichnete er nicht als persönlichen Triumph oder als Sieg einer Partei, sondern als „Wiedergeburt einer Nation“.

Er skizzierte die Leitlinien seines siebenjährigen Mandats: Stärkung von Recht und Gerechtigkeit, effiziente Verwaltung, entschlossene Bekämpfung der Straflosigkeit und die Umsetzung vorrangiger sozialer Maßnahmen in Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Beschäftigung, Sicherheit, wirtschaftliche Wiederbelebung und Infrastrukturausbau.

Endgültiger Abschluss der Übergangsphase
Oligui kündigte zudem die bevorstehenden Parlaments-, Kommunal- und Senatswahlen an, die alle noch vor Ende 2025 stattfinden sollen. Damit soll die Übergangszeit endgültig abgeschlossen werden.

Breite internationale Unterstützung
Unter den Gästen seiner Amtseinführung befanden sich rund 15 Staatschefs aus Afrika, darunter Faustin Archange Touadéra (Zentralafrikanische Republik), Teodoro Obiang Nguema Mbazogo (Äquatorialguinea), Denis Sassou Nguesso (Republik Kongo), Paul Kagame (Ruanda) und Félix Tshisekedi (Demokratische Republik Kongo). Auch Abgesandte der Präsidenten der USA und Frankreichs waren anwesend, sowie ein Sondergesandter von Xi Jinping/China.

„Gabun kehrt zur Demokratie zurück“
Faustin Archange Touadéra, Vermittler der Wirtschaftsgemeinschaft der zentralafrikanischen Staaten (CEEAC) für den Übergang in Gabun, lobte das Land: „Nach 18 Monaten kehrt Gabun zur Demokratie zurück und geht mit Hoffnung in eine glückliche Zukunft.“ Er bezeichnete Gabun als „Vorbild für einen gelungenen Übergang in Afrika“ und würdigte die Bemühungen um Stabilität und Dialog seit August 2023.