Gabun: Oppositionspolitiker Guy Nzouba Ndama bei Rückkehr aus dem Kongo mit 1,8 Mio. Euro in Geldkoffern im Auto festgenommen

Gabun: Oppositionspolitiker Guy Nzouba Ndama bei Rückkehr aus dem Kongo mit 1,8 Mio. Euro in Geldkoffern im Auto festgenommenDemütigung für den ehemaligen Präsidenten der Nationalversammlung Gabuns, Guy Nzouba Ndama (76): Auf dem Rückweg von einem Aufenthalt im Kongo wurde der Oppositionspolitiker am späten Samstagnachmittag von Gendarmen mit mehreren Geldkoffern in Kabala (Provinz Haut-Ogooué), der ersten gabunischen Stadt, die an die Republik Kongo grenzt, festgenommen. Der gefundene Betrag soll sich auf rund 1,2 Milliarden CFA Francs belaufen (1,8 Mio. Euro).

Guy Nzouba Ndama, Präsidentschaftskandidat für 2023, befindet sich seit dem späten Samstagnachmittag in Polizeigewahrsam. Auf dem Rückweg aus dem Kongo, wohin er am Vormittag gereist war, wurde der Oppositionspolitiker mit zahlreichen Bündeln Banknoten in mindestens drei Koffern auf dem Rücksitz des Pick-ups, der ihn nach Gabun zurückbrachte, festgenommen.

In einem Video, das am Samstagabend viral ging, war zu sehen, wie die Grenzpolizei drei Koffer öffnete, die dem Oppositionspolitiker und Vorsitzenden der Partei Les Démocrates (LD, gemäßigte Opposition) gehörten. Die Polizisten genießen es sichtlich, den alten Herrn zu demütigen während der Durchsuchung. Es ist offensichtlich, dass sie den Inhalt der ungewöhnlichen Ladung des Fahrzeugs des Oppositionspolitikers im Voraus kannten.

Laut der regierungsnahen Tageszeitung L’Union wurden bei dieser „banalen“ Routinekontrolle insgesamt 1 Milliarde 180 Millionen FCFA (rd. 1,8 Mio. Euro) in den Koffern des Oppositionspolitikers gefunden.

Es bleibt abzuwarten, was die gabunischen Gendarmen dem Oppositionspolitiker vorwerfen, da es in der CEMAC-Zone kein Gesetz gibt, das den Besitz von Banknoten einschränkt. Gemäß Artikel 53 des Zollkodex der CEMAC: „Ansässige und nichtansässige Reisende, die von einem Mitgliedsland der BEAC (Kamerun, Kongo, Gabun, Äquatorialguinea, Zentralafrikanische Republik und Tschad) in ein anderes reisen, können einen unbegrenzten Betrag an Banknoten und Münzen der CEMAC mit sich führen. Sie sind jedoch verpflichtet, „Devisen, Wertpapiere oder Werte in Höhe von mehr als 5 Millionen CFA-Francs“ beim Zoll anzumelden. Das hätte Guy Nzouba Ndama, der 20 Jahre lang Parlamentspräsident in Gabun war und mehrere Ministerposten innehatte, natürlich machen müssen, ansonsten droht eine Geldstrafe in Höhe von 20 % des aufgegriffenen Betrags bei Nichtanmeldung.

Man kann darüber denken, was man will: woher hatte er das Geld, wer hat es ihm gegeben (Kongos Präsident Sassou Nguesso?), hatte er ein Konto im Kongo, das er aufgelöst hat? Das Ganze ist jedenfalls sehr mysteriös, beweist aber auch, dass Regimegegner beobachtet (um nicht zu sagen, ausspioniert) werden …