Gold in Afrika: Ghana verbietet Ausländern den Zugang zum lokalen Markt

Gold in Afrika: Ghana verbietet Ausländern den Zugang zum lokalen Markt

Afrika zählt zu den weltweit wichtigsten Goldproduzenten. An der Spitze steht Ghana, während Länder wie Mali, Burkina Faso, Guinea und Tansania ebenfalls bedeutende Exporteure sind. Südafrika, früher führend, hat an Bedeutung verloren. Gold wird sowohl industriell als auch handwerklich gefördert – insbesondere Letzteres sichert Millionen Menschen das Überleben, berichtet La Nouvelle Tribune.

Ghana schließt Ausländer vom handwerklichen Goldabbau aus
Am 14. April kündigte Ghana ein weitreichendes Verbot an: Ab dem 1. Mai dürfen Ausländer nicht mehr im lokalen Goldmarkt tätig sein. Bis zum 30. April müssen sie sich vollständig aus dem Sektor zurückziehen, erklärte Prince Kwame Minkah, Sprecher der Ghana Gold Board (GoldBod). Diese Behörde erhält künftig die alleinige Aufsicht über den handwerklichen und kleingewerblichen Goldabbau – ein Bereich, der rund ein Drittel der nationalen Goldproduktion ausmacht und etwa eine Million Menschen beschäftigt.

Maßnahme gegen wirtschaftliche und ökologische Missstände
Das Verbot ist Teil einer umfassenden Strategie zur Stabilisierung der Währung (Cedi) und zur Stärkung der Devisenreserven. Angesichts einer schweren Wirtschaftskrise hatte Ghana 2022 Hilfe vom Internationalen Währungsfonds beantragt.

Ausländische Akteure, insbesondere aus China, stehen seit Langem in der Kritik – wegen illegalem Goldhandel und massiver Umweltschäden. Die Maßnahme erfüllt zudem ein Wahlversprechen von Präsident John Mahama, der den illegalen Bergbau eindämmen will.

Chancen und Herausforderungen
Wenn konsequent umgesetzt, könnte diese Reform Ghanas Finanzen nachhaltig stärken, indem bisher verlorene Einnahmen in offizielle Kanäle gelenkt werden. Doch es gibt Hürden: Besonders in abgelegenen Regionen ist illegales Goldschürfen weit verbreitet. Zudem müssen für die betroffenen Gemeinschaften neue wirtschaftliche Perspektiven geschaffen werden, um soziale Spannungen zu vermeiden.