IPG-Journal: Simbabwe – Wahlen mitten in der Nacht

IPG-Journal: Simbabwe - Wahlen mitten in der NachtIn Simbabwe wurde Präsident Mnangagwa wiedergewählt. Die Opposition hat ihre vielleicht letzte Chance auf einen Regierungswechsel verpasst.

Präsident Emmerson D. Mnangagwa – Spitzname „ED“ – verkündete, seine Wiederwahl sei „friedlich, transparent und fair am helllichten Tag“ zustande gekommen. Aber die Simbabwer, die nachts um drei Uhr gewählt haben, könnten anderer Meinung sein. Die simbabwische Wahlkommission gab seinen Sieg mit 52,6 Prozent der Stimmen bekannt. Sein Gegenkandidat, der CCC-Vorsitzende Nelson Chamisa, kam auf 44 Prozent der Stimmen. Und doch sind die Ergebnisse nicht unumstritten. Zum ersten Mal in der Geschichte verurteilte die regionale Organisation Southern African Development Community (SADC), dass Simbabwe die verfassungsmäßigen, regionalen und internationalen Standards für freie und faire Wahlen nicht erfüllt habe. Chefbeobachter Mumba betonte sogar, dass „ein fehlerhafter Prozess nicht zu einem legitimen Wahlergebnis führen kann“. Die EU- und die AU-Wahlbeobachtungsmissionen schlossen sich dieser Kritik an. Sie stellten fest, dass die Wahlkreise ungerecht aufgeteilt waren, dass Kundgebungen der Opposition verboten wurden, dass die endgültigen Wählerlisten und Wahllokale nicht bekannt waren, dass die Stimmabgabe in ländlichen Gebieten kontrolliert wurde und dass die Wähler in den Städten bei ihrer Stimmabgabe behindert wurden. Dennoch war die Wahlbeteiligung hoch. Tausende (vor allem junger) Wähler warteten, manchmal stundenlang, die ganze Nacht hindurch vor den Wahllokalen, um „ihren Wahlzettel zu schützen“.

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