Lesenswerter Beitrag in Welt-Sichten: Ein Visum wird zum Gnadenakt – besonders für Afrikaner

Lesenswerter Beitrag in Welt-Sichten: Ein Visum wird zum Gnadenakt – besonders für AfrikanerWer aus dem globalen Süden nach Deutschland reisen will, um etwa bei Konferenzen zu sprechen, hat es schwer. Denn die Visavergabe wird zunehmend restriktiver gehandhabt, vor allem in Afrika. Das erschwert auch die Entwicklungszusammenarbeit. Kritiker sprechen von „Schikane“.

In der deutschen Visastatistik taucht Liberia gar nicht auf. Vermutlich, weil der Antrag in Ghana zu stellen ist. Wer nach Monaten frühmorgendlicher Besuche auf der Website des dortigen Konsulats einen Termin erheischt, muss in Monrovia das Flugzeug besteigen, um in Accra vorstellig zu werden. Das kann bis zu drei Tage Aufenthalt bedeuten – selbst für einen hochqualifizierten Chirurgen, der eine Krankenhausabteilung zu leiten hat. Ob die Einreiseerlaubnis rechtzeitig für den Kongress in Deutschland erteilt wird? Ungewiss.

Dabei geht es nicht um Arbeitsmigration, und politisch wird eigentlich erhöhter Austausch angestrebt. Der Wunsch, kurzzeitig, befristet und möglichst wiederholbar mit einem Schengen-Visum nach Deutschland zu reisen, scheint aber für viele verwegen. Für Antragstellende aus Afrika liegen die Hürden höher als aus Lateinamerika und den meisten Ländern Asiens. „Allein einen Termin zur Antragstellung zu ergattern, gleicht in vielen Ländern einem Glücksspiel“, sagt ein Betroffener.

Eingeladene werden unwürdig behandelt

Hört man sich dazu bei Aktiven der deutschen Entwicklungsarbeit um, ist der Befund einhellig: Es wird immer aufwändiger und komplizierter, Vertreterinnen von Partnerorganisationen, Fachleute oder Speaker für Vorträge, Seminare, Konferenzen ins Land zu holen. Die Visavergabe werde zunehmend restriktiver gehandhabt, insbesondere in Afrika. So restriktiv, dass die Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt (BfdW) vorhaben, ihre Sorgen Ende August beim diesjährigen Treffen mit dem Auswärtigen Amt im Forum Menschenrechte vorzubringen.

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