Lesetipp/DW: Deutschlands Afrika-Politik gibt sich bescheiden

Lesetipp/DW: Deutschlands Afrika-Politik gibt sich bescheidenIn Afrika sinkt Europas Einfluss. Deutschland schlug deshalb eine neue Richtung seiner Afrika-Politik ein – auf Werten basierend und dennoch ohne Bevormundung.

In Nairobi fand vergangene Woche der erste afrikanische Klimagipfel statt. 54 afrikanische Staaten, die für knapp vier Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, machten sich für eine Reform des globalen Finanzsystems stark und riefen die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen.

„Wenn die Apokalypse kommt, kommt sie für alle“, warnte William Ruto, Kenias Präsident und Gastgeber des Gipfels. Diese Forderungen kamen bei den Ländern des globalen Nordens an. Auch in Deutschland, das als Gastland auf dem Gipfel teilnahm. Dabei war bemerkenswert, dass die Bundesregierung keine eigenen Vorschläge mitgebracht hatte. „Wir starten bewusst keine neuen deutschen Initiativen bei diesem Gipfel,“ teilte Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), vorab mit. Auch wenn der Kampf gegen den Klimawandel ein zentrales Thema der deutschen Außenpolitik ist.

Mehr Partnerschaft auf Augenhöhe
„Es geht darum, dass afrikanische Staaten hier ihre Lösungsansätze diskutiert und präsentiert haben“, führte Kofler nach der Konferenz in einem Pressegespräch aus. Deutschland wolle lediglich zuhören und tatkräftig unterstützen. Mit dieser Position reagiert die Bundesregierung auf die Kritik, Deutschland trete zu selbstbewusst auf und begegne den afrikanischen Partner nicht auf Augenhöhe.

Das wurde zum Beispiel bemängelt, als Anfang des Jahres das Social-Media-Team des Auswärtigen Amtes mit einem Leoparden-Emoji den Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Südafrika beschrieb. Viele warfen dem deutschen Ministerium vor, Stereotype über den Kontinent zu verbreiten.

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