Lesetipp/SZ: Saudi-Arabien erschießt Migranten aus Äthiopien

Lesetipp/SZ: Saudi-Arabien erschießt Migranten aus ÄthiopienDie Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Saudi-Arabien vor, auf Flüchtlinge aus Äthiopien gezielt zu schießen. Hunderte sollen getötet worden sein.

„Wenn ich daran denke, muss ich weinen. Ich sehe noch den Mann vor mir, der beide Beine verloren hatte und schrie: ‚Ihr werdet mich doch nicht hier zurücklassen‘?“ Sie hätten ihn zurückgelassen, sagt die junge Frau, sie hätten ihr eigenes Leben retten müssen. Die Äthiopierin ist eine von 38 Zeugen und Zeuginnen, die nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) anonym davon berichten, wie saudi-arabische Sicherheitskräfte an der Grenze zum Bürgerkriegsland Jemen gezielt auf Migranten schießen – mit Schusswaffen, aber auch mit Mörsern und Granaten.

Mehrere Hundert Menschen sind dem am Montag veröffentlichten HRW-Bericht zufolge zwischen März 2022 und Juni 2023 ums Leben gekommen, vielleicht waren es sogar noch mehr. „Wenn die saudischen Sicherheitsbeamten eine Gruppe sehen, schießen sie ununterbrochen“, sagte eine der Überlebenden gegenüber HRW. Manchmal würden Migranten von saudischen Grenzern gefragt, in welches Körperteil sie geschossen werden wollen. „Saudische Beamte töten Hunderte von Migranten und Asylbewerber in diesem abgelegenen Grenzgebiet, ohne dass der Rest der Welt es sieht“, sagt Nadia Hardman, Forscherin bei Human Rights Watch.

Lesen Sie HIER den Beitrag der SZ.

Und HIER der HRW-Bericht.