Mali schließt Schulen wegen Treibstoffkrise – Russland sagt Notlieferungen zu

Mali schließt Schulen wegen Treibstoffkrise – Russland sagt Notlieferungen zu

Mali hat landesweit Schulen und Universitäten vorübergehend geschlossen, da sich die Treibstoffknappheit weiter verschärft. Bildungsminister Amadou Sy Savane erklärte im Staatsfernsehen, der Unterricht werde für zwei Wochen ausgesetzt, weil viele Lehrkräfte aufgrund fehlenden Benzins nicht zur Arbeit gelangen könnten.

Die Krise geht auf eine Blockade zurück, die im September von Al-Qaida-nahen Gruppen verhängt wurde. Diese behindern seither Treibstoffimporte in das Binnenland und greifen Tanklastzüge auf dem Weg in wichtige Städte wie Bamako an. Laut Sicherheitsexperten wollen die Extremisten so die Militärregierung durch die Drosselung der Energieversorgung unter Druck setzen.

In der Hauptstadt sind bereits zahlreiche Tankstellen geschlossen. Viele Bewohner müssen zu Fuß gehen, nach knappen Motorradtaxis suchen oder zu Hause bleiben.

Wie Burkina Faso und Niger leidet auch Mali seit Jahren unter Angriffen islamistischer Gruppen. Nach mehreren Militärputschen haben alle drei Länder französische Truppen ausgewiesen und setzen nun auf russische Unterstützung – bisher ohne wesentliche Sicherheitsverbesserungen.

Russland hat kürzlich zugesagt, Mali 160.000 bis 200.000 Tonnen Erdöl und Agrarprodukte zu liefern, um die Krise abzufedern. Es ist bereits die zweite größere Unterbrechung des Schulbetriebs binnen zwei Jahren; 2024 war der Unterricht wegen schwerer Überschwemmungen verschoben worden. Die Regierung bemühe sich, die Versorgung zu stabilisieren und die Schulen bis zum 10. November wieder zu öffnen, so der Minister. (Quelle: Newsletter Businessinsider)