
Die Studie hebt hervor, welche erheblichen Kosten durch voreingenommene Medienberichterstattung den afrikanischen Nationen entstehen, insbesondere während Wahlperioden. Diese Verzerrungen schrecken letztlich ausländische Direktinvestitionen (FDI) ab, obwohl der Kontinent für niedrige Ausfallraten und hohe Renditen in strategischen Sektoren bekannt ist.
Die Untersuchung, durchgeführt von Africa No Filter und Africa Practice , zeigt, dass afrikanische Länder allein bei den Schuldenzahlungen einen „Vorurteilsschaden“ in Milliardenhöhe zahlen müssen.
Die Studie mit dem Titel The Cost of Stereotypes to Africa verwendet eine Kombination aus quantitativer Analyse und qualitativen Einsichten, um die finanziellen Folgen der Medienvorurteile zu beleuchten. Sie konzentriert sich auf Wahlprozesse in vier afrikanischen Ländern – Kenia, Nigeria, Südafrika und Ägypten – und vergleicht deren Medienberichterstattung mit der von Malaysia, Dänemark und Thailand, Ländern mit ähnlichem Länderrisiko.
Wirtschaftliche Auswirkungen voreingenommener Medienberichterstattung
Um die wirtschaftlichen Kosten voreingenommener Medienberichterstattung zu schätzen, berechneten die Forscher potenzielle Einsparungen bei den Schuldenzahlungen für Nigeria, Kenia, Ägypten und Südafrika. Die Studie stützt sich auf akademische Schätzungen, die darauf hinweisen, dass Mediensentiment die Zinssätze für Kredite um bis zu 10 % beeinflussen kann, wobei eine Verbesserung um 10 % zu einer Senkung der Zinssätze um 1 % führen könnte.
Durch den Vergleich der tatsächlichen Schuldenzahlungen mit denen, die durch verbesserte Medienberichterstattung angepasst wurden, schätzten die Forscher potenzielle Einsparungen von bis zu 0,14 % des BIP pro Jahr. Hochgerechnet auf den gesamten Kontinent verliert Afrika aufgrund negativer Mediennarrative jährlich bis zu 4,2 Milliarden Dollar.
Zentrale Ergebnisse:
Finanzielle Auswirkungen: Die Studie schätzt, dass der „Vorurteilsschaden“ bei den Schuldenzahlungen afrikanische Länder jährlich 4,2 Milliarden Dollar kostet. Diese Summe könnte die Bildung von über 12 Millionen Kindern finanzieren, Impfungen für mehr als 73 Millionen Kinder bereitstellen oder zwei Dritteln der nigerianischen Bevölkerung sauberes Trinkwasser gewährleisten.
Medienverzerrungen während Wahlen: Die Untersuchung konzentriert sich auf die Medienberichterstattung während Wahlen in vier afrikanischen Ländern – Kenia, Nigeria, Südafrika und Ägypten – im Vergleich zu nicht-afrikanischen Ländern wie Malaysia und Dänemark. Sie ergab, dass negative Narrative den Diskurs über afrikanische Wahlen dominieren, wobei 88 % der Medienberichte über Kenia während der Wahlperiode negativ waren, verglichen mit nur 48 % bei Malaysia.
Wirtschaftliche Konsequenzen: Durch die Analyse potenzieller Einsparungen bei den Schuldenzahlungen für Nigeria, Kenia, Ägypten und Südafrika fanden die Forscher heraus, dass ein verbessertes Mediensentiment die Zinssätze für Kredite um bis zu 1 % senken und somit Einsparungen von jährlich 4,2 Milliarden Dollar für den gesamten Kontinent bringen könnte.
Forderung nach einer besseren Darstellung in den Medien
Der Bericht betont, dass, obwohl die Bedienung von Eurobonds nur 6 % des afrikanischen Finanzportfolios ausmacht, eine weitere Untersuchung anderer finanzieller Zuflüsse erforderlich ist, um das volle Ausmaß des „Vorurteilsschadens“ für afrikanische Länder zu verstehen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der globalen Medienrepräsentation Afrikas und fordern genauere Darstellungen, die die vielfältigen Realitäten des Kontinents widerspiegeln. Die Studie ist ein Weckruf an Akteure aus Medien und Finanzwesen, zusammenzuarbeiten, um eine gerechtere Repräsentation Afrikas zu fördern. Durch die Überwindung dieser Vorurteile könnten beträchtliche Investitionen freigesetzt werden.